Web-Browser Opera 7 ist fertig

Im Vergleich zu Vorgängerversionen -- und zu allen anderen Browsern -- trumpft Opera mit vielen Neuerungen auf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 631 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von

Die norwegische Software-Schmiede Opera hat die endgültige Version 7 ihres gleichnamigen Browsers freigegeben. Opera 7 steht in der englischen Version für Windows auf dem Server des Herstellers zum Download bereit. Auf den ersten Blick sind mit der neuen Version keine wesentlichen Neuerungen zur Beta 2 hinzugekommen: Noch in der Betaphase hatte Opera seinen Browser um Funktionen erweitert.

Im Vergleich zu Vorgängerversionen -- und zu allen anderen Browsern -- trumpft Opera aber mit vielen Neuerungen auf. Die neu entwickelte Rendering Engine unterstützt laut Hersteller jetzt das W3C-DOM level 2, HTML 4.01, CSS1 and CSS2, ECMAScript sowie WML 1.3 and 2.0.

Opera 7 hebt die Trennung zwischen dem Mehrfenster- und dem Einzelfenster-Modus auf. Statt wie bisher Internet-Explorer-like jede Webseite in einem eigenen Programmfenster zu öffnen oder alle Seiten, mit Karteireitern sortiert, in einem Programmfenster zu versammeln, kann Opera jetzt mehrere Programmfenster mit jeweils einer oder mehreren Webseiten öffnen. Solche so genannten Sitzungen lassen sich auch abspeichern und beim Programmstart auswählen. Geöffnete Seiten und Bookmarks lassen sich per Drag & Drop flexibel zwischen verschiedenen Programmfenstern hin- und herschieben. Über eine Liste der Programmfenster und Seiten in der Seitenleiste behält der Surfer die Übersicht.

Auch viele andere Erweiterungen und Detailverbesserungen machen das Surfen einfach komfortabler: So merkt sich beispielsweise der Passwort-Manager Zugangsdaten zu Passwort-geschützten Sites, der Download Manager ist jetzt in die Seitenleiste eingebettet, 12 vorgegebene Style Sheets können das Aussehen allzu missratener Seiten einfach ändern.

Einer Kompletterneuerung wurde auch der E-Mail-Client unterzogen. Er nennt sich jetzt M2 und beherrscht SMTP-Authentifizierung und IMAP-Konten. M2 organisiert die E-Mails anhand so genannter Access Points. Diese verweisen auf sämtliche Nachrichten, die bestimmte Kriterien erfüllen. Access Points enthalten nur Verweise; die eigentlichen E-Mails belässt Opera in der Ordnerstruktur auf dem PC (beziehungsweise auf dem IMAP-Server). Auf diese Weise wird eine E-Mail bei allen Access Points aufgelistet, deren Bedingung auf sie zutreffen. M2 richtet automatisch eine Reihe von Zugriffspunkten ein, zum Beispiel für E-Mails mit Attachments. Außerdem legt M2 aus jeder Suchanfrage und jedem Adressbucheintrag automatisch einen neuen Access Point an.

Ein weiterer Access Point enthält die vom eingebauten Spam-Erkenner als unerwünschte Werbemail eingeschätzten E-Mails. M2 klassifizierte in einem Test mehr als 80 Prozent der Spam korrekt; dabei hielt das Programm allerdings fast fünf Prozent der normalen E-Mails für Spam. Wie der Spam-Erkenner funktioniert, legte Opera bisher nicht offen. Opera kostet in einer durch Bannerwerbung finanzierten Version nichts; für die Version ohne Reklame verlangt der Hersteller 39 US-Dollar. (jo)