Lotusphere: Java-Application-Server mit Content-Management per Domino

Das Ratinger Unternehmen Innovationgate zeigt auf der Lotusphere mit WebGate Anywhere ein Content-Management-System, das Inhalte getrennt vom Webdesign in Lotus Domino verwaltet. Für die Veröffentlichung nutzt die Software jedoch einen Java-Application-Server wie WebSphere oder Tomcat; WebGate Anywhere umgeht damit die Schwachstelle des HTTP-Servers von Domino, der sich vergleichsweise schlecht an wachsende Anforderungen anpassen lässt. In der Vergangenheit hatte Innovationgate wie viele andere Anbieter auf Caching-Mechanismen gebaut, die bei dynamischen Webseiten für eine verbesserte Performance sorgen sollten.

Mit WebGate Anywhere setzt Innovationgate dagegen auf Java Server Pages. Wenn das Webdesign überarbeitet wird, installiert das Produkt beim nächsten Aufruf der zugehörigen Webseite automatisch eine neue Version der JSP, die dann einmal übersetzt und als Servlet geladen wird. Bei allen Folgeaufrufen ersetzt die Seite dann nur noch die in Domino gehaltenen Daten. Auch bei komplexen Seiten verspricht Innovationgate Antwortzeiten von weniger als einer Sekunde. Durch das Ersetzen des HTTP-Task in Domino durch einen Java-Application-Server haben Designer neben den erheblichen Performancevorteilen nun auch eine hundertprozentige Kontrolle über den ausgegebenen HTML-Code -- eine Grundvoraussetzung für die Veröffentlichung über mehrere Kanäle. So liefert WebGate Anywhere je nach URL Dokumente nicht nur im HTML-Format, sondern auch als Text-, PDF- oder XML-Datei.

Als Autoren-Clients stehen in WebGate Anywhere neben Lotus Notes und dem Microsoft Internet Explorer auch Microsoft Word, Mail oder XML-Editoren wie etwa XMLSpy zur Verfügung. Das komplette System kann seinerseits als vollwertiger Web-Service in Portalsystemen wie denen von IBM, BEA oder MySAP angezeigt werden und soll auf diese Weise die Administration eines solchen Portals erheblich vereinfachen. (Volker Weber) / (jk)