Verbraucherschützerin: Nutzer bezahlen Spar-Apps mit Daten

Viele, die angesichts der Inflation beim Einkaufen Geld sparen möchten, greifen zu Spar-Apps. Die sind oft kostenfrei – einen Preis zahlt man dennoch.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Inflation, drohende Rezession und steigende Strom- und Gaspreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine: Wer angesichts der Entwicklung seit März beim Einkaufen die besten Angebote nutzen will, braucht in immer mehr Geschäften eine zusätzliche App. Die Verbraucherzentrale NRW weist darauf hin, dass auch diese Rabatte einen Preis haben – in Form von Daten. "Spar-Apps scheinen Konjunktur zu haben, weil derzeit jeder Euro zweimal umgedreht wird, bevor er ausgegeben wird", sagte die Datenschutzexpertin Christine Steffen der Deutschen Presse-Agentur.

Das ermöglicht dem Anbieter einen noch genaueren Einblick in das Konsumentenverhalten. Die Anbieter wollen möglichst viel über den Nutzer erfahren. Daraus machen sie auch kein Geheimnis. Am Ende zahle der Nutzer die Vorteile mit seinen Daten.

Ob sich die App-Nutzung trotzdem lohne, müsse jeder selbst entscheiden, sagt Steffen: "Wer datensparsam bleiben möchte, der nutzt so eine App nicht." Es gebe jedoch auch Möglichkeiten, seine Datenspur bei der Nutzung zu verringern, indem Berechtigungen wie die Standortfreigabe nicht erteilt oder einschränkt würden. Hinweise, dass große Anbieter wie Supermarktketten die per Apps gewonnenen Daten anders nutzen könnten als angegeben, liegen der Verbraucherzentrale nicht vor.

Zahlreiche Supermärkte und Drogerien wie Rewe, Edeka, DM und Rossmann bieten ihren Kunden Apps an, mit denen die Verbraucher spezielle Rabatte erhalten können. Rewe beispielsweise sieht darin einen "Trend, der dem digitalen Zeitgeist entspricht". Die werbliche Ansprache sei dabei "den aktuellen Gegebenheiten wie zum Beispiel der steigenden Inflation angepasst" worden.

(tkn)