Ted Turner verlässt Management von AOL Time Warner

AOL Time Warner hat mit fast 99 Milliarden US-Dollar im Jahr 2002 nicht nur den größten Jahresverlust in seiner Firmengeschichte verbucht, sondern nun auch noch seinen Vize-Vorsitzenden verloren.

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Von
  • Jürgen Kuri

AOL Time Warner hat mit fast 99 Milliarden US-Dollar im Jahr 2002 nicht nur den größten Jahresverlust in seiner Firmengeschichte verbucht, sondern nun auch noch seien Vize-Vorsitzenden verloren: Ted Turner, Gründer des Nachrichten-TV-Kanals CNN, kündigte kurz nach der Vorstellung der Bilanzzahlen sein Ausscheiden an. Wie eine Firmensprecherin mitteilte, wird Turner aber Mitglied des Verwaltungsrates bleiben.

"Es ist Turner nicht gelungen, den Konzern in die von ihm gewünschte Richtung zu steuern", sagte Vermögensverwalter Harold Vogel laut dpa. "Jetzt braucht er bei seiner Kritik kein Blatt mehr vor den Mund nehmen." Der 64 Jahre alte Turner ist der größte Einzelaktionär von AOL Time Warner: Er besitzt 132,5 Millionen oder 3,1 Prozent der Aktien.

Der Verlust des Unternehmens belief sich 2002 auf insgesamt 98,7 Milliarden US-Dollar. Fast die Hälfte davon ist Wertberichtigungen für die Internettochter AOL Online und den Kabelfernsehbereich zuzuschreiben. Allein diese Maßnahmen führten im vierten Quartal zu einem Verlust von 44,6 Milliarden US-Dollar.

Turner war einer der schärfsten Kritiker der Übernahme von Time Warner durch AOL; er hatte immer wieder erklärt, dass die im Januar 2001 erfolgte Zusammenschluss ein Fehler gewesen sei. "Der Rücktritt ist mir nicht leicht gefallen", erklärte Turner in einer Mitteilung. "Wie Sie wissen ist dieses Unternehmen ein wichtiger Teil meines Lebens seit 50 Jahren.". Turner ist der Alleingründer von Turner Broadcasting, der Muttergesellschaft des Kabelfernsehnetzwerkes CNN und der TBS-Kabelkanäle. Turners Aktienpaket ist inzwischen nur noch 1,85 Milliarden US-Dollar wert -- vor dem Zusammenschluss von AOL und Time Warner waren es noch 7,2 Milliarden US-Dollar. (jk)