Lotusphere: IBMs Roadmap für Lotus Notes/Domino

Die Messaging- und Workgroup-Anwendungen Notes und Domino gehören sicher zu den am häufigsten totgesagten Software-Produkten; IBM hat aber recht klare Aussagen über die Weiterentwicklung gemacht.

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Die Messaging- und Workgroup-Anwendungen Notes und Domino gehören sicher zu den am häufigsten totgesagten Software-Produkten. Dabei macht IBM schon recht klare Aussagen über die Weiterentwicklung. Auf der Lotusphere ist bereits von den Versionen 6.5 und 7.0 die Rede. Zunächst jedoch liefert IBM in Kürze mit der Maintenance-Version 6.0.1 drei Funktionen nach, die kurz vor dem Erscheinen der Release 6 aus dem Lieferumfang entfernt wurden, weil sie nicht ausreichend getestet waren: Roaming User Support, Single Copy Template und für iNotes die Fähigkeit, mit Notes verschlüsselte Mails zu lesen.

Der Roaming User Support ist schon lange überfällig. Er ermöglicht einem Anwender, seine gesamte Notes-Umgebung von jedem beliebigen Rechner aus zu nutzen. Das schließt normalerweise auf dem Client gespeicherte Informationen wie Adressbücher, Lesezeichen etc. ein. Single Copy Template bedeutet, dass alle Maildatenbanken eines Domino-Server sich eine gemeinsame Gestaltungsdatenbank teilen, ohne dass die Designelemente für jeden Benutzer noch einmal gespeichert werden. Ausserdem wird die Version 6.0.1 dem Vernehmen nach endlich einen OS-X-Installer für den Mac liefern. Bislang lässt sich der Client nur unter Mac OS 9.x installieren, danach jedoch auch unter OS X nutzen. In etwa 4 Monaten soll dann die Version 6.0.2 mit überarbeitetem IMAP- und iCal-Support für iNotes Access for Microsoft Outlook folgen.

In der zweiten Jahreshälfte, vermutlich zum Ende des dritten Quartals, gibt es das nächste "große" Release 6.5. Hier stehen entscheidende Änderungen vor allem bei iNotes Web Access ins Haus. Dort wird erstmals offiziell auch Mozilla neben Internet Explorer als vollständiger Client unterstützt; außerdem nennt Lotus für iNotes Web Access nun auch Linux als Client. Bisher unangekündigt, jedoch zu erwarten ist zudem ein Domino-Webadmin-Client für Mozilla.

Im kommenden Jahr folgt dann die Version 7. Hier soll alles das einfließen, was nicht mehr rechtzeitig für die Version 6.5 in diesem Jahr fertig gestellt werden muss. In Orlando sprach IBM unter anderem davon, dass man Notes-Datenbanken dann wahlweise direkt in DB2 ablegen kann. Mit dem Erscheinen von der lange als Rnext gehandelten Version unter dem offiziellen Namen Notes/Domino 6 sprachen Pessimisten bereits von Rlast. Die von vielen Anwendern geäußerte Sorge, IBM werde Notes in Zukunft fallen lassen, hat sich aber offensichtlich nicht bewahrheitet. Das ist eigentlich auch leicht verständlich, denn IBMs Strategie ist recht simpel: Sie machen alles, was Geld einbringt. Und Notes bringt davon offensichtlich weit mehr ein, als manche Strategen glauben mögen. (Volker Weber) / (jk)