Mit Home Assistant via Zigbee die Schokolade sichern

Wenn jemand die Süßigkeiten klaut, schlägt diese Maker-Lösung Alarm! Unser Make-Video-Tutorial für Push-Benachrichtigungen zeigt, wie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Johannes Börnsen

Unser Home-Assistant-Tutorial für Push-Benachrichtigungen bei unbefugtem Zugriff funktioniert nicht nur für Schubladen und Schranktüren, sondern auch mit dem Briefkasten, der Kellertür und -fenster oder der Katzenklappe.

Das Smart Home-System Home Assistant kommt glücklicherweise ohne Cloud und Serverabhängigkeit aus. Es läuft stromsparend auf einem Raspi und kann via Zigbee-USB-Stick um günstige Sensoren erweitert werden, die beispielsweise eine geöffnete Schublade oder Tür erkennen können. Auf dem YouTube-Kanal des Make: Magazin gibt es die passende Anleitung zum Nachbau.

(Hinweis: Es handelt sich hier um einen Bonusinhalt für Menschen, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Die Informationen auf der Bildspur gibt das Transkript nicht wieder.)

Bevor das jetzt hier so richtig losgeht, müssen wir mal eine Sache vorher definieren: Wichtigste Regel auf diesem Youtube-Kanal: Immer der, der schleift – und das bin jetzt hier eben ich – kriegt Schokoladen.

Da hat offensichtlich jemand meine Schokolade geklaut. Damit das nie wieder passiert, baue ich mir in diesem Video einen Sensor an diese Schublade, so dass ich eine Pushbenachrichtigung aufs Handy kriege, wenn jemand diese Schublade aufmacht.

Ich nehme dafür einfach so einen günstigen Tür-Fenster-Kontakt. Der besteht aus zwei Teilen, die in geschlossenem Zustand an diesen Markierungen direkt nebeneinander liegen müssen. Entfernt sich das kleine Teil vom großen, gibt der Türkontakt ein Zigbee-Signal an einen entsprechenden Empfänger.

Dafür nehmen wir einen Raspberry Pi. Und ich weiß, einfach einen Raspi nehmen ist im Moment recht schwierig, weil man die Teile ja nicht einfach so kaufen kann. Da empfehle ich euch die Webseite rpilocator.com, da findet man eine Übersicht über Shops, die gerade Raspis anbieten, auch in welcher Ausstattung und zu welchem Preis kann man da direkt sehen.

Als Betriebssystem für den Raspi installieren wir Home Assistant. Ich zeige euch gleich, wie das geht. Home Assistant ist eine Art Smart-Home-Basis. Und ja, so ein ganzes Smarthome-System wie Home Assistant ist für einen einzelnen Tür-Fenster-Kontakt ein bisschen überdimensioniert. Aaaaber: In Home Assistent lässt sich so ziemlich jedes netzwerkfähige Gerät einbinden, was ihr zu Hause habt. Auch ne Fritzbox ein SmartTV, smarte Steckdosen, Temperatursensoren und so weiter. Und damit ist Home Assistent eine coole Plattform für noch ganz andere Spielereien. Man könnte zB, wenn die Schublade geöffnet wird, eine Warnleuchte angehen lassen, die Heizung runter drehen, Musik anmachen und das Aussenlicht blinken lassen. Also: Ist ein bisschen überdimensioniert, aber kann dafür fast unendlich erweitert werden.

Um Home Assistant zu installieren, lade ich mir den Balena Etcher runter und starte ihn. Da kann man eine URL eintragen, von der dann das Betriebssystem-Image heruntergeladen werden soll. Ich hab euch die URLs für Raspi 3 und 4 unten in die Videobeschreibung kopiert. Die URL kommt dann in den Etcher und der lädt dann das Image, ihr wählt eine MicroSD-Karte als Ziel und wenn das durch ist, dann kommt die Karte in den Raspi.

Der braucht Strom und Netzwerk und dann könnt ihr das von eurem normalen Rechner aus konfigurieren, einfach über den Browser. Um zum Home Assistant zu kommen könnt ihr einfach homeassistant.local:8123 ansurfen. Wenn das nicht klappt, könnt ihr den Raspi auch über seine IP-Adresse erreichen, in einer Fritzbox findet man die unter Heimnetz / Netzwerk.

Jetzt könnt ihr einen Benutzernamen und ein Passwort und euren Standort angeben. Im nächsten Schritt zeigt euch Home Assistant dann Dinge an, die es in eurem Netzwerk schon gefunden hat. Da ist aber leider der Türkontakt so erstmal nicht dabei. Der Raspi kann nämlich von Haus aus keine Zigbee-Signale empfangen, das kann man aber ganz einfach nachrüsten, nämlich mit so einem USB-Zigbee-Stick.

Jetzt müssen wir den Stick in Home Assistant noch einrichten. Dafür gehen wir in die Einstellungen, da auf Geräte und Dienste und da wird uns der Zigbee-USB-Stick zum Konfigurieren angeboten. Einfach draufklicken, kurz warten, fertig. Um jetzt den Tür-Fenster-Kontakt anzulernen, gehen wir in die Konfiguration des Zigbee-Sticks, da auf Geräte und da starten wir jetzt die Gerätesuche. Der Kontakt hat oben einen kleinen Knopf, den hält man gedrückt und dann wird der Sensor gefunden. Dem kann man jetzt noch einen Namen geben, und sagen, in welchem Bereich der Sensor montiert ist und dann erkennt Home Assistant auch schon, ob der Sensor geschlossen oder geöffnet ist. Übrigens hat der auch einen Temperatursensor mit drin, der zeigt bei mir aber immer ca 5 Grad zu viel an. Warum, keine Ahnung. Wenn ihr 'ne Idee habt, schreibt mir das gerne mal in die Kommentare. :D

Damit ich jetzt eine Push-Benachrichtigung aufs Handy bekommen kann, muss ich die Home Assistant App installieren und mich da mit meinem Benutzer, den ich bei der Home Assistant Installation angelegt habe, einloggen. Dann taucht das Handy in der Geräteliste in Home Assistant auf.

Jetzt können wir endlich die Push-Benachrichtigung einrichten. Dafür gehts wieder in die Einstellungen und diesmal auf Automatisierungen & Szenen. Da gibts jetzt einen Button zum Anlegen einer neuen Automatisierung. Wir starten mit einer leeren Automatisierung und jetzt gibts drei Schritte. Erst mal einen Auslöser. Das ist unser Schubladensensor. Und der soll triggern, wenn die Schublade geöffnet wird.

Der nächste Schritt wäre eine Bedingung. Die brauchen wir jetzt nicht, aber da könnte man zum Beispiel sagen, dass nur nachts eine Benachrichtigung gesendet werden soll, oder nur wenn ich nicht zu Hause bin.

Und Schritt drei ist die auszuführende Aktion. Da können wir jetzt mein Handy auswählen, als Gerät, auf dem die Aktion ausgeführt werden soll. Und dann können wir einen Benachrichtigungstext und einen Titel frei eingeben. Unten rechts gibts einen Button, um diese Automatisierung so zu speichern, und jetzt kriege ich immer, wenn der Sensor geöffnet wird, eine Nachricht aufs Handy. Das gleiche richtige ich jetzt noch fürs Schließen ein, und wenn die Batterie des Sensors bald leer ist, will ich auch eine Nachricht bekommen.

Letzter Schritt: Der Sensor muss noch in die Schublade, und zwar so, dass die beiden Markierungen genau aneinander liegen, wenn die Schublade geschlossen ist. Bei mir ging das jetzt einfach so mit den Klebestreifen, die beim Sensor dabei waren. Je nachdem was man machen will, ist da aber vielleicht ein 3D Drucker nützlich um einen passenden Halter zu drucken, wie man sowas mit Tinkercad zeichnen kann, verlinke ich euch oben rechts in der Ecke, da habe ich neulich mal ein Tutorial zu gemacht.

Und so sieht das ganze dann in Aktion aus.

Ich hab das ganze bei mir so übrigens schon seit einem halben Jahr im Einsatz und damit diverse Türen und Klappen mit Sensoren ausgerüstet und das Ganze hat bisher nicht ein einziges Mal nicht funktioniert.

Wenn ihr noch coole Ideen habt, wo man mit so einem Sensor eine praktische Benachrichtigung anbauen kann, schreibt es gerne mal in die Kommentare, ich wünsche euch jetzt fröhliches Basteln. Ciao!

(dab)