Bundesnetzagentur erlaubt Mobilfunk-Standby

Telefonica/O2, Telekom und Vodafone dürfen ihre Funkmasten in einen Energiesparmodus versetzen, die Bundesnetzagentur sieht die Grundversorgung nicht in Gefahr.

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Mobilfunkmast

Ein Sendemast mit verschiedenen Antennen für den Mobilfunk.

(Bild: dpa, Stefan Sauer/zb/dpa)

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Von
  • dpa

Zum Stromsparen dürfen Deutschlands Mobilfunkbetreiber die Leistung ihrer Antennen zeitweise verringern. Die Bundesnetzagentur verschickte vor wenigen Tagen einen Brief an die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2), in dem sie grünes Licht für eine entsprechende Maßnahme gab. Die Firmen hatten sich an die Behörde gewandt und ihr Konzept vorgestellt. Damit wollten sie sich absichern, dass das Vorgehen im Einklang mit Netzauflagen steht. "Die Maßnahmen sind aus rechtlicher Sicht unbedenklich", hieß es nun von der Behörde.

Bei dem Energiesparmodus wird ein Teil der Frequenzbänder in den Stand-by-Modus versetzt, wenn der Bedarf gering ist – etwa nachts oder tagsüber an abgelegenen Standorten. "Eine Grundversorgung bleibt stets gegeben", betonte ein O2-Sprecher. Das System erkenne, wenn die Nachfrage steige und fahre die Kapazität in kurzer Zeit hoch. Ähnlich äußerte sich ein Telekom-Sprecher. Mindestens eine Frequenz bleibe immer aktiv. Sobald der Datenverkehr in einer Zelle steige, schalteten alle Frequenzen automatisch wieder hoch.

Negative Folgen für den Telefonnutzer wird das System wohl nicht haben. Smartphones benötigen zwar mehr Strom, wenn sie ihre Sendeleistung aufgrund schlechten Mobilfunkempfangs erhöhen müssen. Aber sofern mindestens eine Frequenz aktiv bleibt, sollten die Smartphones keine höhere Sendeleistung benötigen. "Wir erwarten keine nennenswerten Einschränkungen für die Kunden", sagt ein Sprecher der Bundesnetzagentur.

Vodafone betreibt in Deutschland rund 25.000 Mobilfunkstationen und testet seit Oktober den dynamischen Energiesparmodus an rund 100 Stationen auch tagsüber; davor war der dynamische Stromsparmodus nur nachts im Einsatz. Künftig sollen die meisten der Stationen auch in der Lage sein, die Sendeleistung in Echtzeit herunterzufahren, wenn nur wenige Nutzer Daten übertragen. Dabei soll eine Mindestbandbreite von 100 Megabit pro Sekunde nicht unterschritten werden. Würde die Technologie überall dort, wo es möglich ist, eingeführt, rechnet Vodafone mit Einsparungen von bis zu 30.000 Kilowattstunden am Tag.

(jow)