Borland bringt C#-IDE
Borland ist der erste Hersteller weltweit, der eine Lizenz dafĂĽr erhalten hat, das .NET-SDK in eigene Produkte zu integrieren und selbst weiterzuverbreiten.
Borland arbeitet an einer .NET-Entwicklungsumgebung und will sie bis zum Sommer dieses Jahres zur Marktreife bringen. Der komplette Funktionsumfang dieser völlig neu entwickelten IDE soll zunächst C#-Entwicklern zur Verfügung stehen, VB.NET-Programme sollen sich aber zumindest editieren und kompilieren lassen. Die Unterstützung für andere .NET-Programmiersprachen wie die derzeit ebenfalls in der Entstehung befindliche .NET-Version von Delphi soll zunächst über Plug-ins realisiert werden.
Der angepeilte Zielmarkt dieser IDE sind nach den Worten von Jason Vokes, Product Manager bei Borland und in Europa zuständig für die RAD-Produktlinie, in erster Linie bestehende Borland-Kunden, die ihre Lösungen in die .NET-Welt portieren wollen. Dass Borland dabei unweigerlich auch in Konkurrenz zu Microsoft tritt, sieht man in Redmond offenbar nicht als große Gefahr: Immerhin ist Borland der erste Hersteller weltweit, der eine Lizenz dafür erhalten hat, das .NET-SDK in eigene Produkte zu integrieren und selbst weiterzuverbreiten.
Das Potenzial, zu einem ernst zu nehmenden Anbieter von .NET-Lösungen zu werden, hat Borland aber allemal: Wenn man es dort schafft, das mit den jüngsten Firmenübernahmen ins Haus gekommene Know-how etwa über CASE-Werkzeuge oder Versionsverwaltungssysteme in die neue Umgebung zu integrieren, könnte eine hoch integrierte Lösung für den gesamten Software-Entwicklungsprozess dabei herauskommen. (hos)