Verbraucher wollen Microsoft wegen SQLSlammer verklagen

Bei der südkoreanischen Bürgerrechtsorganisation PSPD haben sich bereits 3000 Internet-Nutzer gemeldet, die sich einer Sammelklage anschließen würden.

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Der Wurm SQLSlammer kann für Microsoft in Südkorea ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Bürgerrechtler von der People's Solidarity for Participatory Democracy (PSPD) erwägen eine zivilrechtliche Klage gegen das US-amerikanische Software-Unternehmen, berichtet die Korea Times. Sie berufen sich dabei auf ein in Südkorea seit Juli 2002 geltendes Produkthaftungsgesetz. Demnach sei Microsoft für die durch den Wurm entstandenen Schäden verantwortlich zu machen.

Bislang hätten sich bereits 3000 Nutzer von Hochgeschwindigkeits-Internetzugängen gefunden, die sich einer Sammelklage anschließen würden, heißt es in dem Bericht. Zwar habe Microsoft vor dem Wurm gewarnt, doch glauben die Bürgerrechtler nicht, dass der Redmonder Riese seinen gesetzlichen Verpflichtungen voll nachgekommen sei. Schließlich habe das Unternehmen eine Liste aller SQL-Server-Anwender. Noch diese Woche soll mit Anwälten über eine eventuelle Klage beraten werden, berichtet die Zeitung.

Der Wurm SQLSlammer wurde in der Nacht zum 25. Januar aktiv und verursachte bis heute laut Analysten und Sicherheitsexperten einen Schaden von 1,2 Milliarden US-Dollar. Dabei schlug er besonders stark in Südkorea zu. Am 25. Januar waren die Netzwerke von Internet-Providern in Südkorea wegen der Überlastung einen halben Tag lang nicht mehr erreichbar. (anw)