NASA-Sonde-Insight: Kein Kontakt zur Marssonde, Mission womöglich beendet

Nachdem die Stromversorgung des Landers auf dem Mars zuletzt schwach, aber stabil schien, konnte die NASA jetzt keinen Kontakt mehr herstellen.

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Möglicherweise das letzte Foto Insights vom Mars

(Bild: NASA)

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Der Mars-Lander Insight hat am Sonntag nicht auf eine Kontaktaufnahme der NASA reagiert und bei der US-Weltraumagentur hält man es für möglich, dass die Mission damit an ihrem Ende angelangt ist. Das hat die NASA jetzt mitgeteilt. Vorher hatten die jüngsten Statusberichte noch darauf hingedeutet hatten, dass die Stromversorgung der Sonde nicht unmittelbar vor dem Zusammenbruch stand. Was genau für die Veränderung bei der Energieversorgung verantwortlich war, sei unbekannt. Die NASA will aber noch weiter versuchen, den Kontakt zu dem Lander wieder herzustellen. Der hat sich auf Twitter schon einmal mit seinem möglicherweise letzten Foto verabschiedet.

Die zugrunde liegende Ursache für das erwartete Ende der Mission ist Staub, der sich auf den Sonnenkollektoren der Sonde angesammelt hat. Der sorgt dafür, dass Insight immer weniger Strom zur Verfügung hat. Nötig sind "ungefähr" 300 Wh pro Marstag für die weitgehende Funktionsfähigkeit der Sonde, seit Anfang Oktober waren es immer zwischen 280 und 310. Lange hatte man bei der NASA gehofft, dass ein Sturm die Sonnenkollektoren noch einmal von ihrem Staub befreit. Wann genau die Sonde die Arbeit einstellen würde, war nicht vorherzusehen, aber die jüngsten Zahlen zur Stromversorgung hatten darauf hingedeutet, dass es zumindest nicht unmittelbar bevorsteht.

Insight steht seit Ende November 2018 auf dem Mars. Mit einem empfindlichen Seismometer misst die Sonde Wellen, die durch Beben unter der Oberfläche entstehen. Vor allem aus deren Echos kann daraus auf die Strukturen geschlossen werden, an denen diese reflektiert wurden. Anders als auf der Erde werden Marsbeben nicht durch Prozesse der Plattentektonik ausgelöst, denn die gibt es auf dem Roten Planeten nicht. Stattdessen entstehen die Beben in der Kruste des "One-Plate-Planets" durch Belastungen des Gesteins, ausgelöst durch das langsame Schrumpfen des abkühlenden Planeten. Zuletzt war bekannt gemacht worden, dass Insight noch im Mai ein ganz besonders starkes Marsbeben beobachtet hat.

(mho)