Twitter-Alternative: Mozilla will frei zugängliche Mastodon-Instanz einrichten

Ab Anfang 2023 will Mozilla an einer "gesunden Social-Media-Alternative" mitarbeiten und eine Instanz im Fediverse einrichten. Mastodon sei dafür ideal.

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(Bild: davide bonaldo/Shutterstock.com)

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Mozilla will Anfang des kommenden Jahres eine öffentlich zugängliche Mastodon-Instanz testen und dabei helfen, im sogenannten Fediverse eine "gesunde Social-Media-Alternative" aufzubauen. Ein offenes, dezentrales und globales soziales Angebot, das die Bedürfnisse der Menschen an erster Stelle setze, sei nicht nur möglich, sondern nötig, schreibt Mozilla. Mastodon als "erwachsenes, stabiles Projekt" sei der ideale Einstiegspunkt ins Fediverse, begründet die US-Organisation den Schritt und ergänzt, dass das Potenzial noch viel größer sei. Man wolle an den Herausforderungen mitarbeiten, um an die Stelle des Internets, das wir haben, das zu stellen, "das wir wollen".

Die Twitter-Alternative Mastodon wird seit 2016 entwickelt und seit Elon Musk das Vorbild übernommen hat, gab es ein enormes Wachstum. Zwar ist die Plattform in absoluten Zahlen noch immer deutlich kleiner als Twitter, weil aber viele besonders aktive Nutzer und Nutzerinnen wechseln, ist dort inzwischen merklich mehr los. Mastodon ist Teil des Fediverse (aus "Federation" und "Universe"), einer Sammlung von dezentralen Diensten, die untereinander Inhalte föderieren, sich also zusammengeschlossen haben, um Inhalte untereinander auszutauschen. Zusammen bilden sie ein Gegenmodell zu den stark abgegrenzten kommerziellen Plattformen wie Facebook und Twitter.

Mozilla ist vor allem für den Browser Firefox und das E-Mail-Programm Thunderbird bekannt. Die Non-Profit-Organisation schreibt jetzt, dass man seit einem Vierteljahrhundert Produkte baue, die im Überwachungskapitalismus für individuelle Entscheidungsfreiheit und Privatsphäre stehen. Das wolle man jetzt ins Fediverse bringen. Das immense Wachstum von Mastodon hat zuletzt dafür gesorgt, dass viele der Instanzen, aus denen sich das Netzwerk zusammensetzt, keinen Platz mehr haben. Auch deswegen steigen viele erst einmal auf mastodon.social ein, der Instanz des Mastodon-Entwicklers Eugen Rochko. Mozilla ist es zuzutrauen, mit einer eigenen Instanz eine Alternative aufzubauen, die zu einem weiteren zentralen Anlaufpunkt werden könnte.

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(mho)