Nach Boxcryptor-Übernahme durch Dropbox: Umzug-Details für Nutzer
Dropbox hat die Augsburger Firma hinter Boxcryptor übernommen. Bisherige Kunden müssen ihre Daten und Schlüssel sichern.
Boxcryptor macht quasi dicht – allerdings erst nach und nach. Dropbox hat den Verschlüsselungsdienst, den die Secomba GmbH aus Augsburg entwickelt hat, übernommen und will Teile in die eigene Software einbauen. Für die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer bedeutet dies, dass ihre Konten und mit diesen verbundene Geräte gesperrt werden. Sie müssen bis zum Wirksamwerden der Kündigung alle Daten entschlüsseln und Schlüssel exportieren. Die Fristen unterscheiden sich allerdings deutlich.
Boxcryptor-Free-Nutzerinnen und Nutzer haben eine Kündigungsfrist von einem Monat, weshalb deren Lizenzen schon mit 31.1.2023 auslaufen. Bei kostenpflichtigen Konten, Personal, Business, Company und Enterprise, bleiben die Nutzungsrechte bis zum jeweiligen Ende der Vertragslaufzeit – auch sie bekommen freilich die fristgerechten Kündigungen per E-Mail. Laut Blogbeitrag von Boxcryptor gibt es eine Ausnahme: "Boxcryptor Company und Enterprise-Kunden, deren Lizenz vor dem 28. Februar 2023 endet, erhalten mit der Kündigung automatisch eine kostenfreie Verlängerung bis zu diesem Tag, um ausreichend Zeit für eine Migration zu haben."
Dateien rechtzeitig exportieren
Mit Ablauf der Kündigungsfrist werden die betroffenen Konten gesperrt, 30 Tage später werden alle gespeicherten Daten und Schlüssel gelöscht. Boxcryptor bittet die Kunden, alle Daten rechtzeitig zu entschlüsseln und die Schlüssel zu exportieren. Wie das funktioniert, ist in einer separaten FAQ festgehalten. Dort heißt es schlicht, man könne alle Dateien per Copy&Paste übertragen – alternativ das "Kontextmenü des Explorers dafür verwenden". "Wenn alles entschlüsselt ist, können Sie alle verschlüsselten Quelldateien löschen."
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Lücken in der DNS-Verschlüsselung finden und schließen
Für Unternehmen können Administratoren die Schlüssel aller Benutzer exportieren, indem sie in die Benutzerverwaltung gehen. Dort ließe sich auch die Self-Service-Schlüsselexport-Funktion für Benutzer freigeben.
Kunden, die erst kürzlich ein Abonnement abgeschlossen haben, können zurücktreten und eine Rückerstattung erhalten. Solange Verträge laufen, werden von Boxcryptor Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt.
Dropbox will die Dateiverschlüsselung künftig für kostenpflichtige Verträge mit Geschäftskunden anbieten. Secomba versichert, dass bestehende Boxcryptor-Verträge bis Vertragsende weiter laufen und keine Daten an Dropbox gehen werden. Neukunden nimmt Boxcryptor allerdings nicht mehr an.
Schreibweise von Boxcryptor korrigiert
(emw)