Potsdam hat wieder E-Mail​

Zum Schutz vor einer befürchteten Cyberattacke ist Potsdam zwischen den Jahren offline gegangen. Jetzt funktioniert zumindest der E-Mail-Server wieder.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Vier unterschiediche Hausbriefkästen auf einer schiefen Holzstange warten auf Post

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Knapp drei Wochen nach Abschalten der Internetverbindungen wegen einer drohenden Cyberattacke ist die Stadt Potsdam mit einem ersten Schritt wieder am Netz: Seit Montagnachmittag ist die Verwaltung der Hauptstadt Brandenburgs wieder per E-Mail erreichbar, sagte Stadtsprecher Markus Klier. Der Bürgerservice und andere Dienstleistungen seien aber weiterhin nur eingeschränkt nutzbar. Auch das Ratsinformationssystem der Stadtverordnetenversammlung ist betroffen. Immerhin funktionieren die Telefone weiter.

Nach Hinweisen von Sicherheitsbehörden auf einen bevorstehenden Cyberangriff hatte die Stadtverwaltung die Verbindung zum Internet am 29. Dezember gekappt. Manche Dienstleistungen für Bürger können seither nicht angeboten werden, darunter das Beantragen eines vorläufigen Reisepasses, die An- und Abmeldung von Fahrzeugen und An- oder Ummeldungen von Wohnsitzen. Von kommendem Montag an möchte die Verantwortlichen die Verbindungen zu Servern der Landes- und Bundesbehörden wiederherstellen. Diese Verknüpfungen sind Voraussetzung für mehr als 150 Arten von Verwaltungsverfahren, die die Stadt grundsätzlich anbietet.

Bereits vor rund drei Jahren sah sich Potsdams Stadtverwaltung gezwungen, nach einem Cyberangriff offline zu gehen. Damals waren die Übeltäter über eine Schwachstelle des von Behörden verwendeten Netzwerkdienstleisters Citrix in die städtischen IT-Systeme eingedrungen. Laut Tagesspiegel dauerte es damals länger als ein Jahr, bis tatsächlich alle digitalen Angebote der Stadtverwaltung wieder verfügbar waren. Daten von Bürgern sollen damals nicht in falsche Hände gelangt sein.

Potsdam versprach zu der Zeit, den IT-Bereich besser personell auszustatten. In welcher Weise die IT-Systeme der Stadt diesmal genau bedroht waren, und welche Erkenntnisse das eingeschaltete Landeskriminalamt in der Angelegenheit gewinnen konnte, ist nicht bekannt.

(ds)