Linux-Kernel: Version 6.0 hat Lebensende erreicht

Mit der Veröffentlichung des Kernels 6.0.19 hat der 6.0er-Zweig bereits das End-of-Life erreicht. Das hat Greg Kroah-Hartman bei der Veröffentlichung betont.

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(Bild: heise online)

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Linux 6.0.19 ist der letzte Kernel des 6.0er-Entwicklungszweiges, hat Greg Kroah-Hartman erklärt. Alle Nutzerinnen und Nutzer von Linux 6.0 sollten jetzt auf den 6.1er-Zweig umsteigen, empfiehlt der prominente Linux-Entwickler in der Ankündigung der aktualisierten Fassung.

Damit folgt das Ende des Entwicklungszweiges nur rund drei Monate nach der Veröffentlichung der ersten 6.0er-Version. Diese brachte lediglich wenige Änderungen gegenüber dem Kernel 5.19 und hätte laut Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels und Koordinator von dessen Entwicklung, ebenso gut die Nummer 5.20 erhalten können. Ihm seien lediglich die Finger und Zehen zum Mitzählen ausgegangen, scherzte er dazu.

Im Review-Prozess der 6.0.19er-Kernels sprach Kroah-Hartman von 148 Patches, die seit der Vorversion eingeflossen sind. Zum Release haben die Entwickler 182 Dateien verändert, wobei es 2178 Ergänzungen und 1141 Löschungen gab – von letzteren jeweils eine weniger, als noch der 6.0.19-rc1-Kernel mitbrachte. Das Changelog listet alle Korrekturen detailliert auf. Es fällt jedoch keine als besonders schwerwiegend auf.

Der Umstieg auf den Kernel 6.1 liegt aufgrund des End-of-Life nahe. Der Kernel 6.1 soll eigentlich Langzeit-Unterstützung (LTS, Long Term Support) erhalten, konkret schweigt sich Kroah-Hartman offenbar zu dem offiziellen Status diesbezüglich aus.

Zu Weihnachten hat Linus Torvalds den Release Candidate 1 des kommenden Kernels 6.2 freigegeben. Es soll ein großes Release werden, zumindest mit deutlich umfangreicheren Änderungen, als sie Linux-6.1 mitbrachte, erläutert Torvalds in der Ankündigung. Rund 13.500 Commits von etwa 1.800 Entwicklern habe er einfließen lassen. Der Kernel 6.2 soll aller Voraussicht nach gegen Mitte Februar als finale Version erscheinen. So lange sollten Kernel-6.0-User jedoch nicht warten, da etwa potenzielle Sicherheitslücken in dem Kernel bis dahin nicht mehr behoben werden.

(dmk)