NASA-Rover Curiosity: Mit Opal unerwartetes Wasservorkommen auf Mars gefunden

Auf der Erde wird Opal als Schmuckstein verwendet, auf dem Mars könnte er aber Wasser liefern. Die Vorkommen sind wohl deutlich größer als gedacht.

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Diese Kanten enthalten Opal und haben wohl auch viel länger Wasser geführt als bislang gedacht.

(Bild: Malin Space Science Systems/NASA/JPL-Caltech)

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Mit neuen Analysemethoden sind in alten Daten des Mars-Rovers Curiosity der NASA Spuren von Opal und damit eine möglicherweise wichtige Ressource für bemannte Missionen auf dem Roten Planeten gefunden worden. Denn das Mineral enthält in vergleichsweise leicht zugänglicher Form Wasser, von dem bislang am Äquator des Planeten keine großen Vorkommen bekannt sind. An den untersuchten Gebieten im Krater Gale jedenfalls gebe es den Analysen zufolge etwa 3,7 Liter Wasser in den obersten 30 cm jedes Quadratmeters Boden, teilten Wissenschaftler nun mit.

Außerdem ließen sich aus dem Fund neue Erkenntnisse zur Geschichte des Mars ableiten, denn der Opal sei viel später entstanden als die restlichen Formationen. Auch Wasser sei damit viel später an der Oberfläche vorgekommen als bislang angenommen. Wie das Forschungsteam um den Physiker Travis Gabriel erklärt, kann man das Wasser in Opal gewinnen, wenn man das Mineral mahlt und Hitze hinzuführt.

Gefunden wurden die Vorkommen demnach nicht nur an Standorten, die Curiosity später im Rahmen seiner Mission untersucht hat. Gabriel und Koautor Sean Czarnecki haben herausgefunden, dass der Rover schon lange vor ihrer Mitarbeit an der Mission ähnlich aussehende Formationen fotografiert hat. Rein zufällig sei er sogar bereits über solch eine gefahren. Es handelt sich um Bruchkanten in ganz anderem Gestein als dem, das Curiosity inzwischen untersucht. Das habe deutlich gemacht, wie weitverbreitet Opal in dem Krater ist. Die erneute Analyse von längst archivierten Daten und neue Messungen an Curiositys damaligem Standort hätten das gebundene Vorkommen von Wasser bestätigt.

Der Fund sei aber nicht nur für mögliche bemannte Missionen von Bedeutung, sondern verrate auch, dass sich potenziell lebensfreundlichere Verhältnisse direkt unter der Oberfläche womöglich viel länger gehalten haben, als gedacht. "Diese Umgebungen hätten sich dann lange nach dem Austrocknen des ehemaligen Sees im Krater Gale gebildet", meint Gabriel.

Mit dem Fund zeigt die inzwischen über zehn Jahre dauernde Mission von Curiosity einmal mehr ihren wissenschaftlichen Wert. Der Rover war 2012 auf dem Mars gelandet und erkundet seitdem den Berg Aeolis Mons im Krater Gale. Dort hat er schon zuvor Spuren von einst lebensfreundlichen Bedingungen auf dem Mars gefunden, wo vor Milliarden Jahren wohl flüssiges Wasser in Seen und Flüssen vorhanden war.

Der jetzt mit dem Spektrometer "Dynamic Albedo of Neutrons" (DAN) bestätigte Fund von Opal-Vorkommen weist nun darauf hin, dass das Wasser später noch vorhanden war. Vorgestellt wird die Studie im Fachmagazin Geophysical Research: Planets.

(mho)