Apple-M3-Konkurrent: Snapdragon 8cx Gen 4 soll eine 12-Kern-CPU werden

Der Snapdragon 8cx Gen 4 nutzt erstmals CPU-Kerne der Firma Nuvia. Er soll mit Apples M3-Generation, AMDs Ryzen 7040 und Intels Meteor Lake konkurrieren.

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(Bild: Qualcomm)

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Mit insgesamt 12 CPU-Kernen und modernen Features wie USB4 soll sich Qualcomms nächster Notebook-Prozessor Snapdragon 8cx Gen 4 offenbar mit den CPUs von AMD, Apple und Nvidia anlegen. Er soll das erste Modell werden, das selbstentworfene ARM-Kerne der zugekauften Firma Nuvia verwendet.

Die ersten Prozessoren mit Nuvia-Technik werden schon lange erwartet, da sie mit Chipexpertise unter anderem von früheren Apple-Leuten als vielversprechende ARM-Konkurrenz gelten. Bisher behandeln Qualcomm und Microsoft den ARM-PC-Markt stiefmütterlich, was zu schlechten Windows-on-ARM-Geräten führt.

Eine Reihe Details zum Snapdragon 8cx Gen 4 kommen nun vom Twitter-Mitglied "Za_Raczke", das sich bisher primär mit Leaks zu Googles Pixel-Smartphones beschäftigte. Demnach verwendet der Prozessor acht Performance- und vier Effizienzkerne, angeordnet in drei 4er-Clustern. Aktuelle Testmuster sollen mit rund 3,4 GHz auf den P- und 2,5 GHz auf den E-Kernen laufen.

Jedes 4-Kern-Cluster soll 12 MByte Level-2-Cache nutzen, was deutlich mehr wäre als bei allen anderen Performance-CPU-Kernen anderer Firma; der geteilte Level-3-Cache soll dagegen mit 8 MByte recht spartanisch ausfallen. Auf den angeblich 12 MByte großen System-Level-Cache (SLC) erhalten sämtliche Logikblöcke Zugriff, also etwa auch die GPU und der integrierte KI-Prozessor. Zum Vergleich: Der bisherige Snapdragon 8cx Gen 3 nutzt je vier Cortex-X1 (3 GHz) und Cortex-A78 (2,4 GHz) mit insgesamt 6 MByte L2-Cache, 8 MByte L3-Cache und 6 MByte SLC

Der eigenständige GPU-Cache im Gen-4-Prozessor soll mit 4 MByte für heutige Verhältnisse kompakt ausfallen. Auch wenn die GPU weiter Adreno 740 heißt, winkt unter anderem eine modernisierte Media-Engine, etwa mit einem Hardware-Beschleuniger für den AV1-Codec. Mindestens drei hochauflösende Displays soll der Prozessor ansteuern können, unter anderem über drei USB4-Ports mit eingebautem DisplayPort-Modus.

Ein Fragezeichen steht hinter dem LPDDR5-DRAM-Controller, der Taktfrequenzen lediglich bis LPDDR5-4200 beherrschen soll. Das Octa-Channel-Interface kann alles von 128 bis 512 Bit bedeuten aufgrund der unterschiedlichen Konfigurationsmöglichkeiten von LPDDR-Speicher. Qualcomm soll eine Anbindung von bis zu 64 GByte RAM vorsehen.

Für den Einsatz von eigenständigen Grafikchips soll der Snapdragon 8cx Gen 4 acht PCI-Express-4.0-Lanes bereitstellen. Vier weitere gibt es für eine oder zwei NVMe-SSDs; per PCIe 3.0 lassen sich Zusatz-Controller anbinden. Alternativ zu NVMe-SSD kann der Prozessor mit UFS-Speicher umgehen, der aber primär in Smartphones sitzt.

Die Logik für Wi-Fi 7 soll im System-on-Chip (SoC) integriert sein, allerdings scheint Qualcomm kein 5G-Modem mehr direkt in dem SoC unterzubringen. Die Always-on-Funktionalität war bisher ein wichtiges Verkaufsargument der Hersteller von Windows-on-ARM-Notebooks, würde unter einem getrennten Modem aber aufgrund des höheren Energiebedarfs leiden.

"Za_Raczke" sollen Notebooks mit dem Snapdragon 8cx Gen 4 im kommenden Jahr 2024 erscheinen. Das wäre ein gutes Stück später als früher von Qualcomm in Aussicht gestellt: Damals hieß es, Partner sollen ab Ende 2022 Testmuster erhalten und Geräte wären ab 2023 realistisch.

Zu dem Zeitpunkt muss es Qualcomm voraussichtlich mit Apples M3-Generation aufnehmen. Im Falle von AMD und Intel sollte es zu dem Zeitpunkt Notebooks mit den CPU-Serien Meteor Lake (vermutlich Core i-14000) und Phoenix (Ryzen 7040) geben.

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