Mac mini mit M2 Pro: Besser als der aktuelle Mac Pro?

Ein Mac mini mit M2 Pro kann in einigen Disziplinen sogar den aktuellen Mac Pro mit Intel-CPU in den Schatten stellen. Wo der Neuzugang punktet und wo nicht.

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Der neue Mac mini

(Bild: Apple)

Lesezeit: 4 Min.

Der neue Mac mini mit M2 Pro-Chip schließt eine Lücke, die bislang bei den Desktop-Macs mit Apple Silicon zwischen dem Mac Mini mit M1 und dem Mac Studio mit M1 Max klaffte. Doch der Neuzugang ist so leistungsstark, dass er sogar einen Vergleich mit dem noch aktuellen Mac Pro von Apple nicht scheuen muss. Der letzte Intel-Mac wurde im Jahr 2019 veröffentlicht und die von Apple angekündigte Umstellung auf einen neuen Mac Pro mit Apple Silicon ist längst überfällig. Trotzdem ist die Profi-Maschine selbst im Jahr 2023 noch als leistungsstark anzusehen. Und sie kostet mit einem Einstiegspreis von 6499 Euro ein Vielfaches vom Mac mini, der ab 1549 Euro erhältlich ist.

Das Grundmodell des Mac Pro wird mit einem 8-Kern-Intel-Xeon-W-Prozessor ausgeliefert. Allein bei den Kernen kann der Mac mini mit M2 Pro schon punkten, da er mindestens mit 10 Kernen ausgeliefert wird. In Hinblick auf Arbeitsspeicher stecken im Mac Pro mindestens 32 GB DDR4-RAM, während der Mac mini mit 16 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher verkauft wird. Bei der Speicherbandbreite liegt der M2 Pro mit 200 GB/s über dem DDR4-ECC-Speicher, der bis zu 140 GB/s erreicht. Der gemeinsame Speicher des M2 Pro ist allerdings auch der GPU zuzurechnen, während beim Mac Pro eine eigene Radeon Pro W5500X-Grafikkarte mit 8 GB GDDR6-Grafikspeicher steckt. Beim Speicherplatz fangen beide Computer mit 512 GB SSD an.

Wenn es um Aufrüstbarkeit geht, lässt der Mac Pro den Mac mini schnell hinter sich – allerdings auch mit massivem Aufpreis. Bei der CPU kann wahlweise ein 28-Kerner eingebaut werden (+ 8.050 Euro). Beim RAM sind bis zu 1,5 TB möglich (+ 28.750 Euro). Gegen Aufpreis können auch zwei Radeon Pro Grafikkarten mit je 64 GB Grafikspeicher (+ 10.810 Euro) bestellt werden. Bei der SSD ist hingegen wie beim Mac mini bei 8 TB Schluss (+ 2.760 Euro). Für bessere Videoleistung kann eine Apple Afterburner-Karte für 2.300 Euro verbaut werden – zusätzliche Leistung, die Apples Media Engine im M2 Pro schon an Bord hat. Ein maximal aufgerüsteter Mac Pro kommt so auf 59.169 Euro. Wer Rollen unter dem Gehäuse haben möchte, kann weitere 500 Euro hinzurechnen.

Der neue Mac mini kann hingegen mit einer 12-Kern-CPU und einer 19-Kern-GPU für 345 Euro Aufpreis erweitert werden. Für 460 Euro mehr gibt es 32 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher und für 2.760 Euro die 8-TB-SSD. Dazwischen liegen noch mehrere Zwischenstufen. Ein maximal ausgestatteter Mac mini M2 Pro mit 10-Gigabit-Ethernet ist für 5.229 Euro zu haben.

In den Geekbench-Benchmarks lässt der M2 Pro mit 12 Kernen im Single-Core-Vergleich mit 1.950 Punkten alle Intel-Prozessoren des Mac Pro – selbst den teuren 28-Kerner – weit abgeschlagen hinter sich. Der Intel Xeon W mit 8 Kernen kommt lediglich auf 1.019 Punkte, der 28-Kerner auf 1.152. Bei den Multi-Core-Benchmarks liegt der M2 Pro mit etwa 15.000 Punkten im Mittelfeld. Er schlägt den Xeon mit 8 Kernen (8.038 Punkte) deutlich, liegt aber hinter dem Xeon mit 28 Kernen (20.035 Punkte). Dieser hat allerdings gegen den M1 Ultra im Mac Studio das Nachsehen (23.325 Punkte).

Ein Mac mini M2 Pro mit aufgerüstetem RAM (32 GB) kann für 2.124 Euro also in vielerlei Hinsicht gut mit der Grundkonfiguration des aktuellen Mac Pro mithalten oder sie sogar übertreffen – und das für einen deutlich geringeren Preis. Wer in dieser Leistungskategorie unterwegs ist, bekommt mit dem neuen Mac Mini gewissermaßen einen kleinen Mac Pro. Das Alleinstellungsmerkmal des Mac Pro bleiben allerdings die immensen Möglichkeiten, ihn aufzurüsten, sowie das – zumindest derzeit noch – modulare Design, das den Austausch von Komponenten im Alleingang ermöglicht. Mit der Vorstellung eines neuen Mac Pro dürfte der aktuelle Gleichstand vermutlich aber der Vergangenheit angehören – darauf deuten zumindest aktuelle Gerüchte hin.

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(mki)