Gasspeicher in Deutschland zu 80,4 Prozent gefüllt

Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil, teilt die Bundesnetzagentur mit. Ein Gasmangel werde in diesem Winter zunehmend unwahrscheinlich.

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Erdgasspeicher Rehden bei Diepholz (Archivbild). Er ist mit einer Kapazität von 3,9 Milliarden Kubikmetern Erdgas der größte Erdgasspeicher in Westeuropa und laut Bundesnetzagentur zu 90,29 Prozent gefüllt.

(Bild: Astora)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Wilkens

Die Bundesnetzagentur bezeichnet die Gasversorgung in Deutschland als stabil. Die Lage sei insgesamt weniger angespannt als zu Beginn des Winters, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Behörde. Eine Gasmangellage werde in diesem Winter zunehmend unwahrscheinlich, diese Prognose gab die Behörde auch schon vor drei Wochen aus. Sie könne aber nicht ausschließen, dass sich die Situation verschlechtert.

Die Gasspeicher in Deutschland seien momentan zu 80,39 Prozent gefüllt, teilte die Bundesnetzagentur mit. Ziel der Bundesregierung zum 1. Februar 2023 ist ein Füllstand von mindestens 40 Prozent, dieses dürfte also übererfüllt werden. EU-weit sind die Gasspeicher laut Infrastrukturbetreiber Gas Infrastructure Europe (GIE) zu 73,72 Prozent gefüllt.

In der dritten Kalenderwoche hat der Gasverbrauch in Deutschland laut Bundesnetzagentur um 9,4 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 gelegen. Gegenüber der Vorwoche sei er um 34,9 Prozent gestiegen, die Temperaturen lagen um 2,5 °C unter den Temperaturen der Vorjahre. Die Großhandelspreise sind in den vergangenen Wochen gesunken. "Unternehmen und private Verbraucher müssen sich weiterhin auf schwankende Preise und ein höheres Preisniveau einstellen", heißt es weiter in der Mitteilung.

Die für diese Woche prognostizierte Temperatur liegt mit 3,2 °C für die Bundesnetzagentur wieder im stabilen Bereich. Die Temperaturprognose beruht auf Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sie wird wöchentlich montags aktualisiert. Der temperaturbereinigte Verbrauch liegt 16 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 und damit im "angespannten Bereich".

Die Bundesnetzagentur führt seit Ende November 2022 auf ihrer Website grafisch und textlich aufgeschlüsselt mehrere Indikatoren auf, die sie für die Lagebewertung heranzieht. Einen der fünf Indikatoren, den temperaturbereinigten Gasverbrauch, bezeichnet sie momentan als "angespannt", da temperaturbereinigt zwischen 15 und 25 Prozent Gas eingespart wird. Ein höherer Verbrauch wäre "kritisch". Neben der Temperaturprognose schätzt die Bundesnetzagentur die Situation in den Nachbarländern und die Beschaffung der Regelenergie als "stabil" ein. Der ebenfalls als "stabil" bewertete Gasspeicherstand wäre "angespannt", wenn er unter 55 Prozent liegen würde.

(anw)