Wie Schreddern das Batterierecycling revolutionieren könnte

Für den Massenmarkt müssen Verfahren zum Recycling von Lithium-Ionen-Akkus noch effizienter werden. Ein niedersächsisches Unternehmen hat dafür einen Ansatz.

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, Duesenfeld / Wolfram Schroll

(Bild: Duesenfeld / Wolfram Schroll)

Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Dirk Kunde
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Fast lautlos gleiten die Batteriemodule auf dem Förderband in die Höhe – ihrem Ende entgegen. Umso lauter poltern sie, wenn sie vom Band in den Schredder fallen. Nach einem halben Dutzend Modulen schließt die Luke und die Kammer wird mit Stickstoff gefüllt, damit die Batteriezellen nicht in Brand geraten, wenn der Schredder sie zerdrückt. Auf einem Monitor am Fuße der Anlage sieht man, wie die Stahlzähne der Walzen die Zellen mit jeder Drehung in kleinere Stücke reißen.

Die Anlage der Firma Duesenfeld im niedersächsischen Wendeburg ist zurzeit noch ein Unikat und relativ klein: Recycelt werden hier vor allem Produktionsausschuss und Batterien aus Versuchsfahrzeugen. Doch die 45 Mitarbeiter des 2016 gegründeten Unternehmens hoffen, dass das von ihnen entwickelte Verfahren künftig zum Standard für das Recycling von E-Auto-Batterien wird.

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Das Schreddern bietet mehrere Vorteile: Im Vergleich zum Einschmelzen der Akkus verschlingt der Prozess weniger Energie und verursacht geringere CO2-Emissionen. Es ist keine aufwendige Abgasreinigung nötig. Und: Außer den in den Zellen enthaltenen Metallen werden auch weitere Bestandteile wie das Mineral Grafit und der flüssige Elektrolyt zurückgewonnen. Insgesamt könne man 91 Prozent der Zellmaterialien wiederverwerten, wirbt Duesenfeld.