Offener Brief an Microsoft wegen Xbox-Linux
Das Xbox Linux Projekt fordert Microsoft auf, einen fertig programmierten XBE-Loader fĂĽr das Booten von Linux auf der Gamer-Konsole zu signieren.
Die Betreiber des Xbox Linux Projekts, das sich fĂĽr den Einsatz freier Betriebssysteme auf der Spielkonsole Xbox stark macht, haben sich mit einem offenen Brief an Hersteller Microsoft gewandt. Die Entwickler werben darin nicht ohne SĂĽffisanz um UnterstĂĽtzung fĂĽr eine neue Xbox-Linux-Version, mit der man die Spielkonsole kĂĽnftig auch ohne Hardware-Modifikationen unter dem Open-Source-Betriebssystem betreiben kann.
Bislang ist dies nur durch den Einsatz juristisch umstrittener Modchips möglich -- oder mit einem speziellen Modchip und neu geflashtem Konsolen-BIOS: Ende vergangenen Jahres präsentierten die Projekt-Mitglieder dann ein Linux-Tuning-Kit -- Mandrake 9 mit KDE-Desktop und OpenOffice -- für die Xbox, das ganz ohne Microsoft-Spezifikationen auskommt. Allerdings war auch in dieser "Projektstufe A" noch immer eine Modifikation per Modchip nötig, um unsignierten Code starten zu können. Nach der Sonderbehandlung fungierte die Gamer-Konsole jedoch als ganz normaler PC, der zum Surfen und Chatten genutzt oder als Server eingesetzt werden kann.
Im Rahmen der "Phase B" will das Xbox Linux Projekt nun Wege finden, wie man das freie Betriebssystem auf der Konsole mit legalen Mitteln und ohne Hardware-Modifikation zum Laufen zu bringt -- ausgelobt ist dafür ein Preisgeld von 100.000 US-Dollar. Microsoft fordern die Initiatoren in diesem Zusammenhang schon einmal prophylaktisch auf, Informationen zum Signierungsprozess bereitzustellen. Einen bereits fertig programmierten XBE-Loader, mit dem digital signierte Xbox Executables in den Linux-Boot-Prozess eingebunden werden, könnten die Redmonder zudem sofort zertifizieren. (pmz)