Grüner Komet C/2022 E3 (ZTF): Größte Erdannäherung am Mittwoch

Auch wenn der "grüne Komet" der Erde jetzt besonders nah ist, lässt er sich nicht so gut beobachten wie vor einigen Tagen. Das liegt am Vollmond.

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(Bild: C/2022 E3 (ZTF): Alessandro Bianconi; CC BY-SA 2.0)

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Der "grüne Komet" C/2022 E3 (ZTF) wird am Mittwoch seine größte Erdannäherung erreichen, bevor er sich wieder entfernt. Am Abend des 1. Februar wird die Distanz aber trotzdem noch 42 Millionen Kilometer betragen, außerdem wird er sich wegen des hellen Vollmonds nicht so schön beobachten lassen wie ab der zweiten Februarwoche wieder. Dann dürfte er mit etwas Glück sogar wieder mit bloßem Auge auszumachen sein. Mit einem Fernglas oder Teleskop ist er bei gutem Wetter aber auf jeden Fall am Nachthimmel auszumachen. Dort steht er demnach die ganze Nacht über. Wenn er sich bald wieder entfernt hat, wird es etwa 50.000 Jahre bis zu seiner Rückkehr dauern.

C/2022 E3 (ZTF) ist zwar nicht so hell wie andere bekannte Kometen der vergangenen Jahre. Aber weil er so günstig am Nachthimmel steht und eine so markante Erscheinung hat, sorgt er seit Wochen für viel Aufsehen. Entdeckt wurde der Komet Anfang März 2022 am Observatorium "Zwicky Transient Facility" (ZTF) in Kalifornien, daher der Namenszusatz. Als er voriges Mal ins innere Sonnensystem gekommen war, lebten in unseren Breitengeraden noch Neandertaler.

Aktuell stört der zunehmende Vollmond bei der Beobachtung, erst am 8. Februar wird wieder eine mondlose Stunde am dunklen Abendhimmel eine ungestörte Beobachtung ermöglichen. Der Komet steht dann nach Ende der Abenddämmerung gegen 19 Uhr hoch am Himmel in Richtung Südosten. Von Tag zu Tag wird das mondlose Zeitfenster für den Kometen dann wieder größer, wenngleich seine Helligkeit in diesem Zeitraum schon erneut stetig abnimmt. Ästhetisch reizvoll wird es noch einmal um den 11. Februar, wenn der Komet im Sternbild Stier dicht am Mars vorbeizieht.

Bisherige Aufnahmen des Kometen zeigen besonders prominent die grünlich schimmernde, rund 50.000 km große Koma. Sie hat ihren Ursprung in Material, das vom Sonnenwind aus seinem festen Zustand direkt in Gasform sublimiert wird und sich von dem Himmelskörper löst. Die grüne Farbe geht auf Kohlenstoffmoleküle und ihre Interaktion mit dem Sonnenlicht zurück. Damit erinnert er etwa an den Kometen ISON, der Astrofotografen und -fotografinnen vor neun Jahren begeistert hat, bevor er von der Sonne zerstört wurde.

(mho)