Snapchat mit mehr Nutzern, aber trüber Ausblick lässt Aktie deutlich fallen

Der schwache Werbemarkt verursacht trotz stabilem Umsatz höhere Verluste. Da Snap aktuell mit einem Umsatzrückgang rechnet, gerät die Aktie ins Schlingern.

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iPhone mit zahlreichen Apps auf Laptop neben Kopfhörern

(Bild: Primakov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Die Foto-App Snapchat gewinnt zwar weiterhin neue Nutzer hinzu, aber das Werbegeschäft kommt nicht in Gang. Nach einem stagnierenden Umsatz im vergangenen Quartal rechnet die Entwicklerfirma Snap für das laufende Vierteljahr intern mit einem Rückgang der Erlöse zwischen zwei und zehn Prozent. Das kommt an der Börse nicht gut an. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um fast 15 Prozent.

Snap rutschte zuletzt auch tief in die roten Zahlen. Im Endeffekt gab es im vergangenen Quartal einen Verlust von rund 288,5 Millionen US-Dollar, nachdem Snap ein Jahr zuvor den ersten Quartalsgewinn in der über elfjährigen Firmengeschichte einfahren konnte. Der Betriebsverlust stieg in ähnlichem Umfang von 25,1 auf zuletzt 287,6 Millionen Dollar. Der Umsatz blieb bei 1,3 Milliarden Dollar, wie Snap nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.

Für das gesamte vergangene Jahr konnte Snap seinen Umsatz im Jahresabstand um 12 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar steigern. Die Verluste sind allerdings noch stärker gewachsen. Nach 488 Millionen Dollar Nettoverlust 2021 haben sich die roten Zahlen 2022 fast verdreifacht auf 1,43 Millionen Dollar. Gleichzeitig hat sich der Betriebsverlust praktisch verdoppelt, von 702 Millionen Dollar im Vorjahr auf fast 1,4 Milliarden Dollar 2022.

Die Zahl der Snapchat-Nutzer stieg zuletzt auf 375 Millionen. Das sind drei Prozent mehr als noch drei Monate zuvor und sogar 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ende 2021 waren es noch 56 Millionen Anwender weniger, wobei das Wachstum laut Snap weltweit verzeichnet wurde.

Gründer und Chef Evan Spiegel verwies auf die schwächelnde Wirtschaft, die den Online-Werbemarkt bremse. Snapchat machen auch weiterhin Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Entwickler wie Snap müssen Nutzer um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung deren Aktivitäten über verschiedene Anwendungen und Websites hinweg verfolgen wollen. Viele Nutzer lehnen dies ab, dadurch wurden Anzeigen-Plattformen unter anderem bei Snapchat und Facebook weniger effizient.

(fds)