Fußball-Streaming: Apple drängt in den TV-Werbemarkt

Apple verkauft Saison-Pässe für Major League Soccer an Endnutzer und millionenschwere Sponsoring-Pakete an Werbekunden. Sportwettanbieter sind ausgeschlossen.

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Apple MLS Season Pass

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat mit der Vermarktung seiner Streaming-Übertragungsrechte für die US-amerikanische Fußballliga Major League Soccer (MLS) begonnen. Ein neues, in über 100 Ländern angebotenes Abonnement ermöglicht das Streaming aller Live-Spiele in Apples TV-App, wie das Unternehmen mitteilte. Der Pass für die gesamte Saison kostet knapp 100 Euro, bei monatlicher Buchung veranschlagt der Anbieter jeweils 15 Euro. Das Fußball-Abonnement lässt sich unabhängig von Apples hauseigenem Streaming-Dienst TV+ buchen, bestehende TV+-Abonnenten erhalten aber Rabatt für den MLS Season Pass.

Apple hält die Streaming-Rechte an Major League Soccer exklusiv und weltweit – für mindestens die nächsten zehn Jahre. Der Konzern scheint auch am Streaming weiterer Sportveranstaltungen interessiert.

Zugleich steigt Apple damit in den Riesenmarkt für TV-Werbung ein: Statt Einzelwerbeplätze zu verkaufen, bietet Apple Werbekunden und Mediaagenturen Sponsoring-Pakete zum Stückpreis von mehreren Millionen US-Dollar an, die eine komplette Saison abdecken, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Neben Werbeplätzen können die Werbekunden dann etwa als Sponsor bestimmter Spieler auftreten, heißt es. Als massiver Publikumsmagnet gilt die Liga bislang nicht, in den USA schauten im vergangenen Jahr im Schnitt rund 350.000 Zuschauer ein Spiel, so Bloomberg.

Entgegen den Branchengepflogenheiten garantiere der Konzern den Werbekunden keine bestimmte Zahl an Zuschauern, schreibt die Finanznachrichtenagentur. Apple hält sich bei solchen Zahlen gerne bedeckt, auch zu TV+ hat das Unternehmen bislang weder Abonnentenzahlen noch andere Daten zu seinen Streaming-Diensten veröffentlicht. Man habe über 900 Millionen zahlende Abonnenten, erklärte das Unternehmen jüngst, das schließt aber auch alle Abos ein, die über Apples In-App-Kaufschnittstelle abgewickelt werden – eine zwingende Vorgabe für Abo-Apps im App Store.

Werbekunden aus den Bereichen Alkohol und Kreditkarten sind bei Apple dem Bericht zufolge akzeptiert, Sportwettenanbieter dürfen demnach allerdings keine Werbung schalten – zumindest anfangs nicht. Wegen Werbung für Spielcasinos und Glücksspiel im App Store geriet der Konzern jüngst in die Kritik und stoppte daraufhin die Auslieferung solcher Banner. Apples Werbegeschäft gilt mit einem geschätzten Jahresumsatz von 4 Milliarden US-Dollar noch als verhältnismäßig klein, der Konzern hat aber angeblich Ambitionen, dies in den nächsten Jahren deutlich auszubauen. So sind auch Werbeschaltungen in Apple Karten und weiteren Apps und Diensten im Gespräch.

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(lbe)