Netbook mit Schnellstart-Linux und USB-Netzwerk
LG stattet seinen 10-Zöller X120 zusätzlich zu Windows XP mit einem Schnellstart-Linux auf Splashtop-Basis aus. System Link vernetzt das Netbook per USB-Kabel mit einem anderen Windows-Rechner.
Um sich von der breiten Netbook-Masse abzusetzen, sind eigenständige Ideen gefragt – die Atom-Hardware ist ja überall gleich. LG Electronics stattet sein Zweitwerk X120 mit einem Schnellstart-Linux ("Smart On") auf Splashtop-Basis aus. Über eine eigene Taste gestartet, bootet es innerhalb weniger Sekunden zu einem Startbildschirm, der Links zu den einzelnen Funktionen wie Internet-Surfen oder Musikhören enthält.
Bevor allerdings tatsächlich die gewünschte Funktion genutzt werden kann, muss das kompakte Linux erst vollständig starten, was noch einmal rund 20 Sekunden dauert. In dieser Zeit wacht auch das ebenfalls vorinstallierte Windows XP Home aus dem Ruhezustand auf. Splashtop hat zudem einige Einschränkungen: Es kann zwar Musiktitel von der Festplatte lesen, doch Schreiben ist ihm verwehrt. Wer also beispielsweise mit dem Mini-Linux eine Datei herunterlädt, muss sie erst mühsam auf einen USB-Stick kopieren und dann unter Windows wieder importieren.
LG X120 (4 Bilder)

LG X120
Eine zweite Individualität ist Smart Link. Wird die zugehörige Mini-USB-Buchse über ein herkömmliches Kabel mit dem USB-Port eines anderen Windows-Rechners verbunden, so erkennt dieser eine Art USB-Netzwerkkarte. Nach der automatischen Installation der Treiber sowie der zugehörigen Software, welche Ordner- und Dateifreigaben verwaltet, lassen sich komfortabel Daten zwischen den Rechnern austauschen. LG verspricht, dass sich Treiber und Software nach dem Beenden der Verbindung wieder rückstandslos entfernen lassen.
Das Design und die Displaymechanik erinnern an den Vorgänger X110, doch anders als dieses ist das X120 nicht mehr baugleich zu MSIs Wind-Netbook. LG wird das X120 hierzulande mit einem kaum überstehenden 6-Zellen-Akku ausliefern, der über fünf Stunden durchhalten soll. Das spiegelnde 10-Zoll-Display zeigt 1024 × 576 Bildpunkte.
Das X120 soll in Deutschland bereits Ende April in den Handel kommen. Wie beim X110 wird es eine Variante ohne und eine mit integriertem UMTS-Modem geben; die Preise sollen denen der Vorgängermodelle entsprechen. Die UMTS-Version werden man außer im Fachhandel auch bei Mobilfunk-Providern zu einem subventionierten Preis erhältlich sein, wenn der Kunde beim Kauf einen 24-Monats-Vertrag abschließt. (mue)