Touchscreen Controller für Multiroom-Soundsystem Sonos

Sonos löst die in die Jahre gekommene Fernsteuerung durch ein schmuckes Gerät mit berührungsempfindlichen Display ab. Die Software erhält eine bessere Last.fm-Integration.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.

Vor drei Monaten erst hatte Sonos eine neue Software für das gleichnamige Multiroom-Soundsystem vorgestellt, jetzt folgt der seit langem erwartete neue Controller. Seit Sonos auf dem Markt ist hatte das Unternehmen eine mittlerweile sehr rustikal anmutende Fernsteuerung im Angebot, die mit ihrem Scrollrad an die iPods der ersten Stunde erinnerte, zugleich aber sehr viel größer war. Mit dem heute vorgestellten CR200 zeigt sich Sonos dagegen wieder auf der Höhe der Zeit.

Das aus Aluminium gefertigte Gerät hat einen Touchscreen mit VGA-Auflösung, der sich dank transflektivem Display auch im Sonnenlicht gut betrachten lässt. Der Controller hat zwar eine Lautstärke-Wippe und zwei weitere Knöpfe, wird aber vorwiegend über den kapazitiven Touchscreen gesteuert. Die Benutzerschnittstelle gleicht dabei weitgehend dem weiterhin kostenlos angebotenen und funktionsgleichen Software-Controller für iPhone und iPod touch. Als wesentliche Neuerung führt der CR200 eine bessere Integration mit dem Musikdienst Last.fm ein. So kann man sich bei jedem abgespielten Titel nähere Informationen anzeigen lassen, darunter etwa die Biographie des Interpreten, ähnliche Musiker oder Konzerte.

Touchscreen Controller für Multiroom-Soundsystem Sonos (7 Bilder)

Sonos CR200

Der Controller hat einen kapazitiven Touchscreen mit VGA-Auflösung. (Bild: Sonos, Inc.)

Sonos ZonePlayer bilden ein drahtloses Mesh-Netzwerk und können in mehreren Räumen die gleichen oder unterschiedliche Musikstücke von einem zentralen Speicher abspielen. Das kann sowohl ein Windows-Share als auch ein NAS (Network Attached Storage) sein, aber auch UPnP-Mediaserver werden unterstützt. Wenn einer der Player per Ethernet mit einem Router verbunden ist, dann kann Sonos auch Streams aus dem Internet abspielen. Sonos hat ein eigenes geschlossenes WLAN implementiert, das sich auf Knopfdruck selbst konfiguriert. Gesteuert wird das Sonos-System über iPod-ähnliche drahtlose Controller, die wie die ZonePlayer unter Linux laufen. Für Windows und Mac OS X gibt es darüber hinaus auch einen Software-Controller zum Einsatz auf dem PC.

Zeitgleich mit der neuen Software veröffentlicht Sonos im iTunes App Store eine aktualisierte Controller-Software für das iPhone und den iPod touch, die ebenfalls über die Last.fm-Integration des CR200 verfügen. So bleiben iPhone und iPod touch die stärksten Konkurrenten für die Sonos-Hardware. Der CR200 verfügt über einen Bildschirm mit der doppelten iPhone-Auflösung und einen auswechselbaren Akku unter der rutschfesten Rückseite. Da sich der Controller nicht wie das iPhone ins heimische WLAN einbuchen muss, sondern mit dem von den ZonePlayern verwendeten SonosNet-Mesh verbindet, ist er wesentlich schneller aktiv und wird in der Nähe der Player keine Verbindungsprobleme haben.

Sonos ist die Konkurrenz speziell zum iPod touch durchaus bewusst, positioniert die verschiedenen Lösungen aber unterschiedlich. Während iPod oder iPhone persönliche Geräte sind, die man nicht so gerne aus der Hand gibt und auch mit aus dem Haus nimmt, ist der CR200 eher ein Gerät, das im Haus bleibt und auch von jedermann genutzt werden kann. Ob das vielen Kunden 350 Euro wert sein wird, muss sich zeigen. Im Bundle 250, in dem Sonos zwei ZonePlayer und einen Controller anbietet, kostet das Gerät rechnerisch nur noch 150 Euro und ist dort sicherlich attraktiver. Erfreulich ist, dass Sonos ab jetzt eine Ladeschale mitliefert, ohne sie als Extra bezahlen zu lassen.

Die Software-Controller für PC und Mac bleiben bis auf die aktualisierten Zone-Icons gleich. Hier vermisst man vor allem die bessere Last.fm-Integration. Der alte CR100 wird nur an die neue Systemsoftware 3.0 angepasst, hat aber ansonsten keine Änderungen erfahren. Die neue Software bringt also nur den Bestandskunden etwas, die ihr Sonos-System über die iPhone-Software steuern. Auf Anfrage teilte Sonos mit, dass man die Benutzerschnittstelle des CR100 wegen der geringen Auflösung nicht angepasst habe. Ein bisschen enttäuscht darf man dennoch sein, da Sonos bisher alle Kunden stets an allen Systemerweiterungen teilhaben ließ. (vowe)