IDF: Intel verbreitet Optimismus und Innovationsfreude

Neue Prozessoren, neue Konzepte, neue Produktionsprozesse und kleinere Chipstrukturen: Vor 4000 Teilnehmern und 650 Journalisten gibt sich Intel auf seiner Entwicklerkonferenz IDF Spring 2003 demonstrativ optimistisch.

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Von
  • Andreas Stiller

Vor 4000 Teilnehmern und 650 Journalisten gibt sich Intel auf seiner Entwicklerkonferenz IDF Spring 2003 demonstrativ optimistisch. Unter dem Motto "Acceleration Convergence: Computer and Communications" haben Intels Chief Technologie Officer Pat Gelsinger und Intel-Chef Craig Barrett das Intel Developer Forum "losgetreten". Barrett zeigte in seiner Keynote vor allem, dass das Moore’sche Gesetz im Moment übererfüllt wird und der Weg für neue Innovationen sicher sei. Als einen Beleg dafür erwähnte er den noch in diesem Jahr geplanten Übergang zur 90-nm-Fertigung von Prozessoren: Nicht nur der Pentium-4-Nachfolger Prescott, auch der nächste Pentium-M-Kern Dothan sollen Ende 2003 kommen. Außerdem stehen noch im Mai ein Pentium 4 mit 3,2 GHz und im Juli der Itanium 2 Madison auf dem Launch-Plan. Im Zweijahresabstand sollen dann 65-, 45- und schließlich im Jahre 2009 32-Nanometer-Strukturen folgen.

Zuversichtlich schaut Barrett auf das laufende Jahr und auf die optimistischen Prognosen der führenden Marktforschungsinstitute, die zwischen vier und sieben Prozent Wachstum des IT-Marktes vorhersagen.

In der Technologie-Demo zur Keynote des Chefs zeigte Intel erstmals eine Übertragung über optische Silizium-Modulatoren. Optisches Silizium kann -- in Abhängigkeit von der angelegten Spannung -- die Phase eines Laserstrahls leicht verschieben, was sich für die Modulation von Signalen nutzen lässt.

Intel zeigte auch eine neue, als Konzept-Studie gedachte Tablet-PC/Notebook-Kombination mit Codenamen Newport, der nicht nur eine abnehmbare Tastatur besitzt und drei verschiedene drahtlose Protokolle fährt, sondern auch im zugeklapptem Zustand ein Mini-Display bietet, über das man mal eben schnell nach PDA-Manier seine E-Mail checken oder Notizen eintragen kann. Newport soll auch einen neuen PC-Card-Nachfolger namens NewCard aufweisen, der auf PCI-Express basiert.

Verschiedene Desktop-Konzepte (Marble Falls, Powersville) beruhen auf einem neuen Formfaktor namens Bigwater, das vor allem eine bessere Durchlüftung als Mini-ATX bieten soll. Unterdessen freut sich Samsung Semiconductor über die erfolgreiche Intel-Validierung ihrer DDR400-Chips für den kommenden Zweikanal-PC3200-Chipsatz Springdale. Die im 0,13-µm-Prozess hergestellten Bauteile mit 128 und 256 MBit ermöglichen die Herstellung von DIMMs mit bis zu 512 MByte Kapazität. Auch Infineon sieht sich gerüstet für den DDR400-Start. Zwar sind validierte Chips auf der entsprechenden Intel-Webseite noch nicht zu finden, doch bald soll eine DDR400-Spezifikation bereitstehen.

Und dann gibt es auch noch den Xscale-Prozessor, der erst vor ein paar Tagen zusammen mit einem DSP und Flash-Speicher als PXA800F vorgestellt wurde und der zu neuen Leistungsstufen bei Handys und PDAs führen soll. Damit das auch so hinhaut, hat man die bewährte Wintel-Allianz mit Microsoft neu aufleben lassen.

Bei der Roadmap für die Chip-Produktionstechnik der kommenden Jahre haben sich derweil leichte Änderungen ergeben. Nach wie vor sollen zwar 193-nm-Laser zur Belichtung der Fotomasken für die 90-nm-Fertigung zum Einsatz kommen. Doch schon im Jahre 2005 wollte Intel ursprünglich auf 157-nm-Belichter umrüsten, um die kleineren 65-nm-Strukturen zu erreichen. Das scheint nun nicht mehr nötig, die 157-nm-Technik soll vielleicht erst 2007 für den 45-nm-Node erforderlich sein. Dann will man entscheiden, welche Technik im Jahre 2009 für 32-nm-Strukturen eingesetzt werden wird. (as/ct) / (ciw)