Ein erster Blick auf Eclipse 4
Eclipse 4 bringt unter anderem CSS-Editoren und ein JavaScript-Framework, mit dem sich modulare Anwendungen erstellen lassen - einschlieĂźlich Eclipse-Komponenten.
- Christian Kirsch
Eclipse 4 wird einige aus dem Web bekannte Techniken integrieren und fĂĽr neue Zwecke nutzbar machen. Das ist bereits in der jetzt erschienenen Version 0.9 zu sehen.
Die Entwicklungsumgebung Eclipse hat sich zu einem äußerst populären Open-Source-Projekt entwickelt. Als flexibler Software-Werkzeugkasten kann Eclipse Produkte unterschiedlicher Hersteller als Plug-ins integrieren, etwa für Modellierung, Entwicklung und Softwaretests; schon seit einiger Zeit ist Eclipse nicht mehr nur auf Java begrenzt. Die hinter der Entwicklungsumgebung stehende Eclipse Foundation hat sich zu einem einflussreichen Konsortium entwickelt: Im November 2001 hatte IBM den Quellcode einer Entwicklungsumgebung in die neu gegründete Open-Source-Community Eclipse.org eingebracht; IBM dominierte das Geschehen dann lange, bis 2004 die Foundation als eigenständige und unabhängige gemeinnützige Gesellschaft zur Weiterentwicklung der gleichnamigen Plattform gegründet wurde.
Ende Juni erst haben die Eclipse-Entwickler ein neues koordiniertes Eclipse-Paket mit Eclipse 3.5 ausgeliefert. Die aktuelle Zusammenstellung namens Galileo umfasst ĂĽber 33 Eclipse-Projekte mit ĂĽber 24 Millionen Codezeilen und ist somit das umfangreichste vorkonfigurierte Paket, das die Eclipse-Community bisher geschnĂĽrt hat: Ăśber 380 Committer von 44 Organisationen haben zu der neuen Version beigetragen.
Im kommenden Eclipse 4 sollen nun beispielsweise Cascading Style Sheets (CSS) fĂĽr die Gestaltung von SWT-Widgets zum Einsatz kommen, und ein CSS-Editor erlaubt das direkte Manipulieren ihres Aussehens. Allerdings dĂĽrfte die Anordnung der Widgets weiterhin Layout-Managern von SWT ĂĽberlassen bleiben. Nach Aussagen der Eclipse-Programmierer soll sich die CSS-Engine auch fĂĽr das "Stylen" anderer Objekte einsetzen lassen, da sie "headless" ist.
(Bild:Â Eclipse Foundation)
In Zukunft sollen Entwickler Eclipse-Komponenten in JavaScript erstellen können. Dazu bekommt die Entwicklungsumgebung nicht nur eine JavaScript-Engine, sondern auch ein "Modularity Framework". Es setzt auf der OSGi-Infrastruktur auf und soll die bislang in der Skriptsprache fehlenden Namespaces nachrüsten. Dadurch, so die Hoffnung der Eclipse-Programmierer, könnten auch große Anwendungen in JavaScript geschrieben werden.
Dabei sollen "Bundles" helfen. Sie verwenden die JavaScript Object Notation (JSON) zum Beschreiben der Metadaten, etwa der Skriptdatei und benötigter Module. Eine Wiki-Seite erklärt das Konzept genauer.
Weitere Änderungen betreffen die Architektur von Eclipse. So müssen Komponenten wie Views und Editoren keine Framework-Klassen mehr erweitern oder Interfaces implementieren. Dadurch, so die Entwickler, ließen sie sich unabhängig von der Umgebung wiederverwenden – und auch in JavaScript oder anderen Sprachen schreiben.
Ein Whitepaper beschreibt die Änderungen ausführlich. Spezielle Versionen von Eclipse 4 für Windows, Linux und Mac OS X gibt es ebenso online wie eine plattformneutrale.
Siehe dazu auch:
- Eclipse im heise Software-Verzeichnis
(ck)