Router-Web-Filter umgeht "zugangserschwerte" DNS-Server

Netgear rüstet einige seiner Firewall-Router mit einer Firmware nach, die unliebsame und illegale Inhalte blockiert. Die Funktion umgeht die DNS-Server des Internet-Providers, die demnächst Online-Kinderpornos mit Stoppschildern verdecken sollen.

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Von
  • Reiko Kaps

Netgear will am 10. August 2009 eine Firmware für seinen Firewall-Router WNR2000 veröffentlichen, die pornografische und illegale Inhalte, Phishing-Websites, soziale Netze sowie Video-Tauschbörsen filtert und blockiert. Über die Web-Oberfläche des Routers lassen sich fünf Filterstufen (None, Minimal, Low, Moderate, High) anwählen oder eigene Vorgaben für die Filterlisten, Ausnahmen und Regeln setzen. Die Filterregeln lassen sich im gesamten LAN oder für einzelne Rechner vorgeben und auf bestimmte Zeiten eingrenzen.

Die von Netgear als Kindersicherung beworbene Router-Funktion umgeht den vom Internet-Provider vergebenen DNS-Server und nutzt stattdessen OpenDNS für die Namensauflösung. OpenDNS liefert gleichzeitig die nötigen Informationen für die Filterung der Inhalte. Netgears Kindersicherung hebelt damit die im verabschiedeten Zugangserschwerungsgesetz vorgesehenen Stoppschilder für kinderpornografische Web-Inhalte aus – schließlich lassen sich die OpenDNS-Filter abschalten. Außerdem gelten die Vorgaben dann im gesamten Netzwerk, Umbauten am eigenen Rechner sind unnötig.

Netgear will den Kinderschutz-Filter in den kommenden Monaten auch für die Modelle WNR1000, WNR3500 sowie DGN2000 als kostenlose Firmware-Erweiterung bereitstellen. (rek)