Hamburger Polizei fahndet mit Fingerabdrücken im Web

Das Hamburger Landeskriminalamt hat erstmals zu den Fahndungsfotos eines Tatverdächtigen auch dessen Fingerabdrücke im Internet veröffentlicht. Im Fall des bereits mit internationalem Haftbefehl Gesuchten sei auf Anregung der Zielfahnder in Absprache mit der Staatsanwaltschaft ein ergänzender Beschluss des Amtsgerichts Hamburg für die Fahndung mit erkennungsdienstlichen Material erlassen worden, heißt es beim LKA.

Auf der Internetseite der Hamburger Polizei befinden sich jeweils die Links zu den Bereichen "Fahndungen". Hier sind das Foto des Gesuchten und die Finger- und Handabdrücke verfügbar. Die Abdrücke lassen sich in Originalgröße herunterladen und für einen Abgleich verwenden. Das soll ausländischen Behörden und den Visaabteilungen der europäischen Botschaften im Ausland ermöglichen, bei Verdächtigen schneller als bisher einen Abdruckvergleich vornehmen zu können.

Das Hamburger Landeskriminalamt sieht sich in diesem Bereich führend in der Bundesrepublik. Andere Bundesländer und das Bundeskriminalamt hätten bereits Interesse an dem System angemeldet. Die notwendigen richterlichen Beschlüsse werde es in vergleichbaren Fällen in Zukunft standardmäßig beantragen, teilt das LKA Hamburg mit. (anw)