Xing springt auf den Wahlkampfzug [Update]

Das Social Network bietet seit heute ein Forum zur Bundestagswahl. Dort sind auch die im Bundestag sitzenden Parteien mit eigenen Gruppen vertreten. Unmut gibt es bei Anhängern der Piratenpartei, die von Xing nicht als eigene Gruppe zugelassen wurde.

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Die Mitglieder des auf Geschäftskontakte spezialisierten Social Network Xing sollen anlässlich der im September anstehenden Bundestagswahl dort nun direkten Kontakt zu Politikern und Parteien finden können. Dafür hat das Netzwerk heute Diskussionsforen eingerichtet. Eine eigene Gruppe haben laut Xing-Mitteilung bereits CDU, CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen gegründet. Dazu gibt es ein weiteres Forum zur Politik der Linken. Politik-Interessierte können über eine aktuelle "Frage der Woche" und zur "Sonntagsfrage" abstimmen.

Angehörige der Piratenpartei hatten bereits versucht, wie in der "Wahlzentrale" des Social Networks StudiVZ eine Gruppe zu gründen, wurden aber von Xing abgewiesen und wollen nun anscheinend einen neuen Anlauf unternehmen. Xing hat nach eigenen Angaben allen im Bundestag in Fraktionsstärke vertretenen Parteien angeboten, eine eigene Gruppe zu starten. Die Piratenpartei ist zwar auch im Bundestag vertreten, aber mit dem von der SPD übergetretenen Jörg Tauss als einzigen Abgeordneten nicht in Fraktionsstärke. Eine Fraktion muss mindestens 5 Prozent der Gesamtzahl der Bundestagsmitglieder umfassen.

In der Abstimmung zur "Sonntagsfrage" wurde auffällig oft für die "sonstigen Parteien" abgestimmt.

(Bild: Xing)

[Update: Nach einer etwa eine Stunde dauernden Störung ist die Xing-Mikrosite zur Bundestagswahl jetzt wieder erreichbar.] Laut Xing-Sprecher Thorsten Vespermann sei die heute online geschaltete Mikrosite wegen der vielen Anfragen überlastet gewesen. Zur Piratenpartei sagte Vespermann, Xing habe eine klare Grenze ziehen wollen und werde hier auch keine Ausnahme machen. Das Social Network wolle vermeiden, dass sämtliche zur Wahl stehenden Parteien und damit auch Radikale eine Gruppe einrichten können. Anhänger der Piratenpartei hätten die Möglichkeit, sich in allgemeinen Politk-Gruppen auf Xing zu betätigen. In der Abstimmung zur Sonntagsfrage auf Xing haben die "sonstigen Parteien" bisher einen Anteil von über 80 Prozent erreicht.

Xing hatte vorgestern mitgeteilt, dass seit Jahresbeginn eine Million neue Mitglieder hinzugekommen sind, insgesamt gebe es nun über 8 Millionen.

Siehe dazu auch:

  • Xing im heise Software-Verzeichnis

(anw)