Cebit

Das Finale des Roboking 2008

Insgesamt 30 Schülerteams aus Deutschland und der Schweiz schafften es ins Finale des diesjährigen Roboking-Wettbewerbs, der vom 4. bis zum 9. März auf der CeBIT ausgefochten wurde. Der Titel geht in diesem Jahr an das Team Ballcatcher aus Rheine.

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Von
  • Reiko Kaps

Am gestrigen Sonntag überließen die beiden Finalisten des Roboking-Finales 2008 auf der CeBIT in Halle 24 ihrem Gegner nur wenige Chancen auf den Sieg – nach spannenden drei Runden siegte letztlich der Roboter des Teams Ballcatcher aus Rheine. In einem Ritterspiel sammelten die Roboter der Schülerteams Tennisbälle ein und sabotierten von Zeit zu Zeit über zwei Ringe die Arbeit ihrer Gegner.

Das Finale des Roboking 2008 (4 Bilder)

Das Finale des Roboking 2008

Das Team Ballcatcher aus Rheine gewinnt den RoboKing 2008

Der kleine Roboter namens Ballcatcher sauste gemeinsam mit seinem Konkurrenten vom Team Plan B aus Heikendorf über den Parcours und sammelte mit seiner Rampe in Windeseile Tennisbälle ein. Während der ersten Runde kollidierten beide Gefährte, sodass kurze Zeit später auf dem Spielfeld nichts mehr ging. Der Roboter von Plan B hatte offensichtlich den flachen Gegner übersehen, was den Regeln widerspricht. Das Team wartete nicht auf die Entscheidung der Schiedsrichter und warf für die erste Finalrunde das Handtuch. In der zweiten Runde musste sich Team Ballcatcher geschlagen geben, denn sie hatten ihren Roboter drei Mal geholfen. Dieser Regelverstoß wurde mit neun Strafpunkten geahndet, sodass selbst acht Bälle in den Sammelboxen nicht für den Sieg reichten. Doch die dritte Runde entschied Ballcatcher klar für sich und holte damit den Gesamtsieg.

Aber die diesjährigen Regeln erlaubten auch die Arbeit des Kontrahenten zu sabotieren: Ringe in der Spielfeldmitte öffneten die Ballsammelstellen des Gegners. Schon in den Vorrunden war der Roboter der Ballcatcher mit insgesamt 12 während eines Spiels gesammelten Bällen der Sammelkönig. So entleerte Ballcatcher rasant seine Spielfeldhälfte und öffnete per Ring die Tennisball-Lager des Gegners. Damit nicht genug, holte sich der Roboter die dort liegenden Bälle und beförderte sie in seine eigene Hälfte, wo er sie in aller Ruhe einsammeln konnte. Das Team Plan B war mit dem zweiten Platz jedoch mehr als zufrieden, im vergangenen Jahr waren sie noch in der Vorrunde zum Finale gescheitert.

Beim Spiel um Platze drei siegte Team BotBurger gegen das Team B.O.R.G., das sich in der Vorrunde noch gegen sieben andere behauptet hatte und im Viertelfinale das Schweizer Team Helveticrobot aus dem Rennen warf. Das Finale in der zweiten Liga des Robokings 2008 fand bereits am vergangenen Donnerstag statt. Dort setzt sich der Roboter der Spielgruppe Remscheid gegen das Team The Rockys durch. Insgesamt nahmen 32 Teams aus Deutschland und der Schweiz an den Wettkämpfen teil, 30 schafften es in die Finalrunden der beiden Roboking-Ligen.

Veranstaltet wird der jährliche Schülerwettbewerb von Studenten und Mitarbeiter der Professur für Prozessautomatisierung sowie anderen Fachrichtungen an der TU Chemnitz, die auch die Aufgaben formulieren und die Spielregeln festlegen. Obwohl alle Schüler-Teams ihre Roboter selbst konstruieren und bauen, dürfen sie beispielsweise eine bestimmte Größe nicht überschreiten oder sich nicht in den Farben des Spielfelds oder der Tennisbälle tarnen. Alle anderen Details wie die Auswahl der Sensoren, der Motoren und der Programme sind den Schülern überlassen. Die Veranstalter wollen bei Kindern und Jugendlichen das Interesse zur Technik wecken und damit dem oft beklagten Fachkräftemangel in Deutschland entgegenwirken. Die Aufgabe für Roboking 2009 steht bereits fest: Die Roboter der Teilnehmer müssen Podeste markieren und dabei wieder den Gegner im Auge behalten. (rek)