Spekulationen über DDoS-Attacke auf Twitter

Interessanter als die Tatsache, dass Twitter gestern für ein paar Stunden kaum erreichbar war, ist die mögliche Ursache. Denn es handelt sich offenbar nicht um die leider schon fast alltäglichen Attacken durch ein Bot-Netz.

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Interessanter als die Tatsache, dass Twitter gestern für ein paar Stunden kaum erreichbar war, ist die mögliche Ursache. Denn es handelt sich offenbar nicht um die leider schon fast alltäglichen Attacken durch ein Bot-Netz.

Zumindest einen Teil der künstlichen Last, die Twitter in die Knie zwang, erzeugte offenbar eine Welle mit Spam-Mails, die Links zu Twitter, Facebook, LiveJournal, Googles Blogger und YouTube enthielten. Doch während die etablierten großen Web-Dienste die zusätzliche Last durch die Klicks der Mail-Empfänger einfach wegsteckten, hatte Twitter offenbar Probleme, den sprunghaften Anstieg zu verdauen.

Die Mails trugen Betreffs wie "Visit my blog", und viele verwiesen mit Texten wie "thanks for looking at my blog" auf die Accounts eines Bloggers mit dem Pseudonym "Cyxymu", dem Namen einer Stadt in Georgien. Der Blogger war vornehmlich durch seine Berichte zum Konflikt in dieser Region in Erscheinung getreten.

Manche Medien sprechen sogar bereits von einer gezielten Attacke gegen Cyxymu. So zitiert CNet den Chief Security Officer von Facebook Max Kelly mit dem Satz: "Es war eine Attacke, die eine Reihe von Sites gleichzeitig traf und das Ziel verfolgte, seine Stimme zum Schweigen zu bringen." Dass der Blogger und der Konflikt jetzt durch diese Aktion in aller Munde ist und diese Reaktion auch leicht vorhersehbar war, spielt in diesen Erörterungen keine Rolle.

Update:
Der Blogger aus Georgien bezichtigt mittlerweile gegenüber dem britischen Guardian die russische Regierung, den Angriff angeordnet zu haben. (ju)