Google Voice als Web-Applikation auf dem iPhone

Der Streit um Googles Telefondienst auf dem iPhone geht in die nächste Runde: Google soll derzeit an einer Web-App für das iPhone arbeiten, die der von Apple ausgesperrten App-Store-Anwendung in nichts nachsteht.

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Von
  • Achim Barczok

Nachdem Apple der offiziellen Anwendung fĂĽr Googles Webdienst Voice den Eingang in seinen App Store verwehrt hat, will Google die Anwendung nun in eine Web-Applikation umschreiben. Das berichtet Tech-Journalist David Pogue in seiner Kolume der New York Times.

Demnach arbeitet Google bereits an der für das iPhone optimierten Web-Applikation. Sowohl im Funktionsumfang als auch bei der Bedienung soll sie der von Apple ausgesperrten App-Store-Version in nichts nachstehen. Da Webseiten-Links als eigene Schaltflächen auf der iPhone-Bedienoberfläche platziert werden können, würde sich die Web App für den Nutzer trotz Umweg über den Browser nicht von einer herkömmlichen iPhone-App unterscheiden.

Apple hatte zuvor sowohl Google Voice als auch auf dem Telefondienst basierenden Applikationen von Drittherstellern unter Hinweis auf seine Nutzungsbedingungen ausgesperrt, die Anwendungen würden bereits im iPhone vorhandene Funktionen zur Verfügung stellen. Mit der Verweigerung befasst sich derzeit die US-Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC). Die FCC hat Apple, Google und den Netzbetreiber AT&T aufgefordert, sich zu der Sperrung zu äußern. AT&T ist in den USA Apples Exklusivpartner für das iPhone.

Über den Web-Dienst "Voice" können Anwender mehrere Telefonnummern unter einer zentralen Telefonnummer bündeln, die Anrufweiterleitung regeln und eine Mailbox einrichten. Mit dem Dienst lassen sich außerdem kostenlos SMS verschicken und Auslandsgespräche zum Ortstarif führen, worin einige Experten den eigentlichen Grund für die Sperre vermuten. Bisher ist der Dienst nur in den USA verfügbar und befindet sich noch in einer geschlossenen Betaphase.

Dass sich Google und Apple in ihren Geschäftsfeldern unter anderem im Bereich Smartphones mehr und mehr überschneiden, veranlasste jüngst Google-CEO Eric Schmidt dazu, den Aufsichtsrat von Apple verlassen. Die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) untersucht derzeit personelle Verbindungen zwischen den beiden Unternehmen. Diese könnten laut IT-Blog TechCrunch über die bisherige Doppelfunktion von Schmidt hinausgehen: Laut einem dort veröffentlichten Artikel soll es eine inoffizielle Vereinbarung zwischen den Unternehmen gegeben haben, sich nicht gegenseitig Mitarbeiter abzuwerben. TechCrunch beruft sich dabei auf Aussagen von ehemaligen Google-Mitarbeitern. (acb)