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Studie: Computerspiele-Branche wächst langsamer

Der deutsche Markt für Software und Online-Spiele wird laut Prognose des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers im laufenden Jahr um rund 5 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro zulegen. In den Vorjahren lag das Plus im zweistelligen Bereich.

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  • dpa

Das Wachstum der Computerspiele-Industrie schwächt sich in der Wirtschaftskrise deutlich ab. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) wird der deutsche Markt für Software und Online-Spiele im laufenden Jahr um rund 5 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (2,04 Milliarden Euro) zulegen. In den Vorjahren lag das Plus im zweistelligen Bereich. Bis 2013 werde der deutsche Markt auf 3,7 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) wachsen, schreibt PwC in einem heute veröffentlichten Teil der Studie "Global Entertainment and Media Outlook".

"Videospiele werden dank neuer Spielekonzepte und -plattformen für immer mehr Zielgruppen attraktiv", sagte der für Deutschland zuständige PwC-Analyst Frank Mackenroth laut Mitteilung. Das zeige sich vor allem an den Zuwächsen bei Handy-Spielen. Diese begeisterten auch Menschen, die nie am PC spielten.

Die Expansion der Branche in Deutschland ist vor allem auf die Popularität von Spielkonsolen zurückzuführen: Dieses Segment legt laut Studie im laufenden Jahr auf 1,78 Milliarden Dollar (1,25 Milliarden Euro) zu und soll bis 2013 auf 2,3 Milliarden Dollar wachsen. Ein deutliches Plus erwarten die Experten auch bei Handyspielen, bei denen der Umsatz von 197 Millionen Dollar im Jahr 2008 auf 299 Millionen im Jahr 2013 wachsen soll.

Das in Deutschland traditionell starke Segment der PC-Spiele sieht PwC dagegen im Sinkflug: Der Umsatz von 632 Millionen Dollar (2008) werde in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2013 unter 600 Millionen Dollar fallen.

Kräftiges Wachstum – allerdings von einem niedrigen Niveau aus – prognostiziert PwC Online-Spielen. Der Erlös soll in diesem Jahr um 14,6 Prozent auf rund 250 Millionen Dollar (176 Millionen Euro) steigen, bis 2013 auf 375 Millionen Dollar. Eine wirtschaftliche kleine Rolle spielt Werbung innerhalb von Spielen (In-Game-Advertising). In Deutschland liegt der Erlös 2009 bei 70 Millionen Dollar, in vier Jahren sollen es immerhin rund 122 Millionen Dollar sein.

In anderen Ländern wird jedoch mehr gespielt als in Deutschland. Umsatz und Wachstum sind etwa in Großbritannien und Frankreich höher. Die Briten geben dieses Jahr 5,1 Milliarden Dollar aus, die Franzosen 4 Milliarden Dollar. In Westeuropa sind es insgesamt 17,8 Milliarden Dollar, in Nordamerika 16,2 Milliarden Dollar.

PwC stützt seine Prognose auf Statistiken von Branchenverbänden und Behörden sowie auf Zahlen von Unternehmen. Der Ausblick für die kommenden Jahre ist nach Angaben der Experten um Währungseffekte bereinigt. (dpa) / (anw)