MS Office fĂĽr Nokia-Handys

Microsoft und der Handy-Produzent Nokia haben sich zusammengetan, um verschiedene Office-Anwendungen auf Symbian-Smartphones zugänglich zu machen.

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Von
  • Peter SchĂĽler

Auf einer heutigen Webkonferenz kündigten Vertreter von Microsoft und Nokia gemeinsam an, Office-Anwendungen des Redmonder Softwarehauses für Symbian-gestützte Smartphones des finnischen Handy-Herstellers anbieten zu wollen. Nachdem Nokia schon jetzt Symbian-Handys über ActiveSync mit Microsofts Exchange-Servern verbinden kann, soll im kommenden Jahr auch ein mobiler Client für Microsoft Office Communicator zur Auslieferung kommen, um Instant Messaging sowie Präsenzdienste anzubieten. Weitere Anwendungen, darunter Word, Excel, PowerPoint und OneNote sollen folgen.

Die Ankündigung passt gut zum schon verkündeten Vorhaben, das kommende Microsoft Office 2010 mit gleichen Funktionen und Dokumentenformaten für die Plattformen Windows-PC, Webbrowser und Windows-Mobile-Devices herauszubringen. Nokia, das für sich einen 45-prozentigen Marktanteil bei den Symbian-Mobilgeräten in Anspruch nimmt, könnte die Anwenderschaft des MS Office dabei spürbar vergrößern. Gleichzeitig dürfte es Konkurrenzprodukten wie Blackberry und iPhone etwas Wind aus den Segeln nehmen und die Geräte attraktiver für den wachsenden Anteil der Nutzer machen, die mit ihrem Smartphone auch Büroarbeit erledigen wollen.

Als weiteres Ziel ihrer Kooperation sehen die beiden Hersteller die Möglichkeit, vom Handy aus SharePoint-Services von Intranet- und Internetportalen aufzurufen. Die portierten Programme und zugehörige Services wollen Nokia und Microsoft gleichermaßen für Privatanwender, Dienstleister und Unternehmenskunden vermarkten. Dabei ist auch vorstellbar, dass Nokia selbst als Hoster von SharePoint-Servern in den Markt eintritt. Außerdem sollen sich Unternehmenskunden der Dienste des Microsoft System Center bedienen können, um damit den Pool ihrer Mobilgeräte zu verwalten.

Als erste Geräte sind Nokias Modelle der E-Serie vorgesehen, die Früchte der Zusammenarbeit zu ernten; als konkretes Beispiel wurde das Smartphone E71 genannt. Weitere Modelle sollen aber ausdrücklich folgen. Erstaunlicherweise wollten sich die Finnen jedoch nicht über eine weitere Portierung der Microsoft-Anwendungen auf das jüngst adoptierte Handy-Betriebssystem Maemo auslassen, obwohl es gerade zu diesem Betriebssystem geheißen hatte, es böte viel bessere Erweiterungsperspektiven als Symbian. (hps)