Von 100 Teraflops bis 1 Petaflops: Drei neue Supercomputer in Jülich (Update)

Im Forschungszentrum Jülich rechnen bald der auf 1 Petaflops Rechenleistung hochgerüstete Jugene und zwei x86-HPC-Cluster von Bull und Sun, die 100 beziehungsweise 200 Teraflops liefern.

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Jugene am FZ Jülich

(Bild: FZ Jülich)

Gleich drei neue Supercomputer nehmen im Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich) die Rechenarbeit auf: Der von 167,3 Teraflops im vergangenen Jahr auf jetzt rund 1 Petaflops aufgerüstete Jugene, der von Bull gebaute Fusionsrechner HPC-FF und das Sun-Constellation-System Juropa.

Der "alte" Jugene bestand aus 65536 PowerPC-450-Prozessorkernen mit je 850 MHz Taktfrequenz in 16 Racks. Dieses System wurde in das neue IBM-Blue-Gene/P-System integriert, das nun insgesamt 73.728 der Quad-Core-Prozessoren – also 294.912 32-Bit-PowerPC-Kerne – in 72 wassergekühlten Racks umfasst. Mit rund 1 PFlops ist der neue Jugene Europas schnellster Superrechner, er würde aktuell in der Top500-Liste, deren nächste Ausgabe anlässlich der ISC'09 Ende Juni veröffentlicht wird, einen der ersten fünf Plätze belegen.

Gleich drei neue Supercomputer in Jülich (4 Bilder)

Jugene besteht aus 72 der für IBM-Blue-Gene/P-Systeme typischen "schrägen" Racks. (Bild: FZ Jülich)

Erst Anfang des Jahres 2009 war die endgültige Entscheidung für die Installation des PFlops-Rechners im FZ Jülich gefallen; Jugene gehört zum Gauss Centre for Supercomputing (GCS) mit weiteren Standorten in Garching (LRZ) und Stuttgart (HLRS) und zur Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE).

Ebenfalls im Rahmen einer internationalen Partnerschaft, nämlich der Forschung am Fusionsreaktor ITER, ist der HPC-FF ans FZ Jülich gelangt. Er besteht aus 1080 Cluster-Knoten mit je zwei Intel-Prozessoren vom Typ Xeon X5570 (Quad-Core Nehalem-EP, 2,93 GHz) und leistet 101 TFlops. Ganz ähnlich aufgebaut ist Juropa: Hier stecken allerdings fast doppelt so viele Xeon-X5570-Prozessoren in den 2208 Sun-Servern. Herz des Sun-Constellation-Systems ist ein QDR-Infiniband-Switch; für Spezialaufgaben lassen sich Juropa und HPC-FF zusammenschalten. Beide nutzen dasselbe Lustre-Storage-Subsystem; als Betriebssystem dient Suse Linux Enterprise 11, als Cluster-Middleware ParaStation

(Update:) Noch im vergangenen November hatte das FZ Jülich gemeldet, dass Juropa und HPC-FF als einheitliches Juropa-System mit 16.000 Xeons und Bull als Hauptlieferant geplant sei. Das trifft laut Firma Bull nicht zu; vielmehr seien die beiden Systeme unabhängig voneinander geplant gewesen. (ciw)