Online-Headshops in den USA dichtgemacht

Unter dem Codenamen "Operation Pfeifenträume" haben US-Behörden am Montag die Geschäfts- und Privaträume von Online-Headshop-Betreibern durchsucht und deren Internet-Präsenzen aus dem Netz verbannt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Unter den Codenamen "Operation Pfeifenträume" und "Operation Kopfjäger" haben US-Behörden am Montag landesweit die Geschäfts- und Privaträume von Betreibern so genannter Online-Headshops durchsucht. In Headshops werden hauptsächlich Accessoires rund um den Konsum von Hanfprodukten verkauft. Insgesamt 55 Personen wurden wegen des Handels mit Rauschmittel-Utensilien angeklagt. Anders als etwa in Deutschland, ist in den USA der Verkauf von Gegenständen unter Strafe gestellt, deren "vorrangiger Bestimmungszweck" es ist, Drogen zu konsumieren. Bislang galt dieser Markt auch in den Vereinigten Staaten als geduldete Grauzone.

Secret Service, Zoll und die US-Drogenfahndung DEA (Drug Enforcement Administration) stellten mit lokalen Behörden und Staatsanwälten nach eigenen Angaben in Pennsylvania, Oregon, California, Texas, Michigan, Iowa und South Carolina "tausende Tonnen" von Pfeifen, Bongs, Metalllöffeln und -röhrchen sowie Waagen sicher, die zum Konsum von Haschisch, Marijuana und anderen Drogen benutzt werden können. Allein in Iowa sollen Rauschmittel-Utensilien im Wert von mehr als zwei Millionen US-Dollar konfisziert worden sein.

Auf richterliche Anweisung wurden die Internet-Präsenzen von elf Utensilien-Anbietern -- darunter Smokelab.com und puffpipes.com geschlossen. Den Betreibern drohen nun Haftstrafen von bis zu drei Jahren, Geldbußen in Höhe von 250.000 US-Dollar und der Verlust der beschlagnahmten Gegenstände.

US-Justizminister John Ashcroft feierte die Aktion in US-Medien unterdessen als "großen Sieg für die DEA". Der Verkauf von illegalen Rauschmittel-Utensilien über das Internet sei in der Vergangenheit regelrecht explodiert und habe die Familien im ganzen Land bedroht. Das Weiße Haus hatte Anfang des Jahres in einer Beurteilung kritisiert, "die DEA sei nicht in der Lage, Fortschritte im Krieg gegen illegale Drogen vorzuweisen".

Kein Wunder also, dass DEA-Chef John Brown gleich noch eine Schippe drauflegte: Leute, die mit Utensilien für den Konsum von Drogen handelten, so Brown, seien im Prinzip nichts anderes als Drogen-Dealer. "Sie sind genauso Teil des Drogenhandels, wie Schalldämpfer Teil eines Mordes sind." (pmz)