Französische Nationalbibliothek verhandelt mit Google

Die Bibliothèque Nationale de France, die sich vor vier Jahren noch in die Reihen der Gegner von Googles Buchdigitalisierungsprojekt gestellt hat, verhandelt nun laut einem Zeitungsbericht mit dem US-Unternehmen über eine Zusammenarbeit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Vor vier Jahren rief die Bibliothèque Nationale de France (BNF) zu einer europäischen "Gegenattacke" gegen Googles Buchdigitalisierungsprojekt auf, nun verhandelt sie laut einem Zeitungsbericht mit dem US-Unternehmen über eine Zusammenarbeit. Google soll helfen, die Bestände der französischen Nationalbibliothek zu digitalisieren, schreibt die Tageszeitung La Tribune. Die BNF wolle das eigene Digitalisierungsprogramm Gallica aber nicht aufgeben.

Die BNF war 2005 Teil einer Bewegung, die angebliche Verletzungen von Autoren- und Markenrechten sowie Gefährdungen der Kulturvielfalt durch die Digitalisierung angelsächsischer Literatur kritisiert hatte. Der französische Staat trägt jährlich 5 Millionen Euro zu Gallica bei, sagte BNF-Direktor Denis Bruckmann laut Times online, doch allein die Digitalisierung der Werke aus der Zeit von 1870 bis 1940 koste 80 Millionen Euro. Europäische Projekte wie die im November 2008 gestartete digitale Bibliothek Europeana und das Archivierungsprojekt Quaero haben offenbar noch nicht ausreichend Schwung aufgenommen. (anw)