Fraunhofer: ODF und OOXML nur bedingt kompatibel

In einer umfangreichen Studie kommen die Forscher zu dem Schluss, dass die beiden Dokumentenformate nicht vollständig aufeinander abbildbar sind und eine Konvertierung je nach Dokument und Richtung unterschiedlich gut gelingt.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) hat die Kompatibilität der ISO-standardisierten Dokumentenformate Open Document Format (ODF, Standardformat von OpenOffice) der OASIS und Office Open XML (OOXML) von Microsoft untersucht. Als Testfälle dienten eine einfache Konvertierung von OOXML nach ODF und umgekehrt sowie eine "Round-Trip-Konvertierung" (ODF – OOXML – ODF und OOXML – ODF – OOXML).

Das Spektrum der Testdokumente reichte vom leeren Textdokument über Tabellen mit und ohne Formeln bis zu Präsentationen mit Folienübergängen, Animationen und Multimedia-Inhalten. Kriterien für die Qualität der Konvertierung waren die Formatierung des Dokuments (Präsentation), sein Inhalt, die Umsetzung dynamischer Inhalte, der Erhalt von Metadaten, der Umgang mit Anmerkungen sowie die Umsetzung struktureller Dokumenteneigenschaften wie Überschriften, Listen und Tabellen.

In ihrer Studie kommen die Forscher zu dem Schluss, dass die beiden Formate nicht vollständig aufeinander abbildbar sind. Während "viele Funktionen, speziell bei einfach gehaltenen Dokumenten, zwischen den Standards abgebildet werden können", sei eine Abbildung anderer Funktionen komplex oder unmöglich. So könne letztlich erst im Einzelfall entschieden werden, ob die Konvertierung eines Dokuments vollständig, eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Zudem hänge die Qualität des Ergebnisses vom verwendeten Konvertierungswerkzeug sowie von der Richtung der Konvertierung ab. Bei einer "Round-Trip-Konvertierung", betonen die Forscher, sei nicht gewährleistet, dass der Ergebnis mit dem Ausgangsdokument identisch ist. (odi)