VPN-Nutzung: Deutliche Zunahme in Russland im Jahr 2022

Der VPN-Anbieter AtlasVPN verzeichnet seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine eine deutliche Zunahme an Downloads und Nutzung aus Russland.

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(Bild: VideoFlow/Shutterstock.com)

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AtlasVPN bietet VPN-Lösungen an, mit denen Nutzerinnen und Nutzer mittels Verschlüsselung und Umleitung des Traffics über eigene Serverstrukturen trotz Netzwerksperren auf das "reguläre" Internet zugreifen können. Kurz vor dem Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine hat der Dienst-Anbieter nun Zahlen ausgewertet und eine deutliche Zunahme der Nutzung aus Russland festgestellt.

Seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 haben russische Behörden versucht, das Internet des Landes vom Rest der Welt zu entkoppeln. So sind wichtige soziale Netzwerke wie Facebook aus Russland nicht mehr regulär erreichbar. Durch den Einsatz von Virtuellen Privaten Netzen (VPNs) wollen die Nutzer derartige Informationsblockaden umgehen.

Allein die Anzahl an Downloads der VPN-Software von AtlasVPN aus Russland stieg um 167 Prozent, nämlich von 12,59 Millionen im Jahr 2021 auf insgesamt 33,54 Million im Jahr 2022. Zum Vergleich kamen im Jahr 2020 lediglich 4,9 Millionen Downloads von russischem Boden aus zustande. Im vergangenen Jahr habe fast ein Viertel der russischen Population VPN-Software installiert, rund 23 Prozent. Damit steigt Russland auf Platz 8 der wichtigsten Länder für VPN-Anbieter.

Dem VPN-Anbieter zufolge begann die größte Welle von VPN-Installationen aus Russland am 11. März 2022, als die Kommunikationsbehörde der russischen Regierung ankündigte, Instagram und Facebook zu sperren, nachdem sie deren Mutterfirma Meta als "extremistisch" eingestuft hatte. Am 14. März 2022 stieg die Zahl der VPN-Installationen aus Russland um 11,25 % über den Durchschnitt.

Russland habe dem nicht untätig zugesehen, sondern via der Internetregulierungsbehörde Roskomnadzor etwa zwischen dem 13. und 25. März 2022 mehr als 12.800 Anfragen an Google zur Löschung von URLs im Kontext eines speziellen VPN-Gesetzes aus 2017 gestellt, erläutern die Autoren der Meldung. Sie erwarten mit der zunehmenden Zensur und der Unterdrückung von Anti-Kriegs-Beiträgen sowie der positiven Darstellung des Kriegs ein weiteres Wachstum des VPN-Markts in Russland.

(dmk)