Mehr Kunden: O2 macht einen kräftigen Gewinn​

Die deutsche Telefónica-Tochter hat im Geschäftsjahr 2022 erstmals wieder einen soliden Gewinn eingefahren. Der CEO freut sich über erfolgreiche Investitionen.​

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(Bild: Telefónica)

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Telefónica Deutschland (O2) hat 2022 erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Jahresumsatz von mehr als 8 Milliarden Euro erzielt und konnte den Gewinn auch ohne größere Sondereinnahmen auf 232 Millionen Euro steigern. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen sei um gut 5 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit.

CEO Markus Haas spricht von einem "außerordentlich erfolgreich" abgeschlossenen Jahr "in einem schwierigen Konjunkturumfeld". Im Kerngeschäft konnte der Netzbetreiber übers Jahr 1,2 Millionen neue Vertragskunden gewinnen. Der Mobilfunkserviceumsatz stieg um 4,6 Prozent auf 5,74 Milliarden Euro, das Geschäft mit Hardware legte gar um knapp 14 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro zu.

Im Vorjahr 2021 hatte Telefónica Deutschland noch 402 Millionen Euro aus dem Verkauf der Funktürme als "Sonstige Erlöse" verbucht, die in der Bilanz für 2022 nur noch 153 Millionen Euro betragen. Davor hatte Telefónica Deutschland zuletzt 2012 einen größeren Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen.

Nach der Übernahme von E-Plus 2014 steckte das Unternehmen sechs Jahre lang in der Verlustzone. 2020 gelang der Sprung zurück in die schwarzen Zahlen. Das Unternehmen, das zum spanischen Telefónica-Konzern gehört, hat rund 7250 Beschäftigte in Deutschland. Neben der Münchner Zentrale ist in Düsseldorf ein zweiter großer Firmenstandort.

In den vergangenen drei Jahren hat das Unternehmen Milliarden vor allem in das eigene Netz investiert. Das Mobilfunknetz von O2 ist besser geworden, das Unternehmen gewinnt wieder mehr Kunden. "Unser 2020 gestartetes Programm 'Investment for growth' war ambitioniert und hat eindrucksvolle Erfolge geliefert", sagte Haas. Die Ziele seien deutlich übertroffen worden.

Zum Jahresabschluss verzeichnete Telefónica Deutschland 44,3 Millionen Mobilfunkanschlüsse im Netz, davon 26,3 Millionen mit Laufzeitvertrag. Bei den Prepaid-Karten steht ein Rückgang von 19,1 auf 16,3 Millionen in den Büchern, was nach Unternehmensangaben an neuen und strengeren Kriterien für aktive Karten liegt. Dazu kommen noch 2,3 Millionen Festnetzanschlüsse. Telefónica Deutschland vermarktet hier Breitbandzugänge von Wettbewerbern wie der Deutschen Telekom, Vodafone oder Tele Columbus.

"Basierend auf dieser Dynamik blicken wir zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2023 und wollen weiter stärker als der Markt wachsen", sagte Haas, bleibt bei der Prognose aber vorsichtig. Für 2023 rechnet das Unternehmen mit einem langsameren Wachstum. Der Umsatz soll im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Für 2022 schlägt der Vorstand die Auszahlung einer Dividende von 0,18 Euro je Aktie vor.

(vbr)