Flatterer: Generierung von G-Code für Lasercutter und Fräsen aus 3D-Daten

Blender ist eine 3D-Modelling Software und die Erzeugung von Steuercode für 2D-CNC war immer kompliziert. Dank des Plugins Flatterer ist das nun Geschichte.

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3D Schachtel zu 2D-CAD Daten, Blender und Inkscape

(Bild: stuvel.eu, Blender und Inkscape Logo)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Blender ist für das Modellieren für den 3D-Druck gut geeignet, sicher es ist kein parametrisches CAD, aber dank Maßeinheiten und vielen Tools durchaus in der Lage technische Modelle zu erstellen. Bisher war es aber schwierig, seine 3D-Modelle für etwa Lasercutter aufzubereiten. Diesem Problem stand auch der Blender Entwickler und Maker Sybren Stüvel gegenüber und er hat das Problem mit einem Plugin gelöst.

Für die 3D-Konstruktion bietet Blender eine Vielzahl von Werkzeugen, hauptsächlich für Spiele und Filme, aber auch der CAD-Teil von Blender wird immer besser. Modifier, Plugins und Python-Scripting ermöglichen einen sehr visuellen Arbeitsstil, der einige Arbeitsweisen aus speziellen CAD-Systemen bietet. Letztendlich erstellt man aber immer polygonale Objekte (Meshes). Das ist für den 3D-Druck kein Problem, aber ein Lasercutter oder eine 2D-Fräsmaschine benötigt 2D-Pfade im G-Code.

Der Blender-Entwickler Sybren Stüvel besitzt einen Lasercutter und war es leid, immer wieder den mühsamen Weg über den DXF- oder SVG-Export zu gehen, dann die Laserparameter in der G-Code-Datei zu ändern und das jedes Mal, wenn am Basismodell etwas geändert werden sollte. Der natürliche Weg als Entwickler ist dann ein Plugin (in Blender Add-on genannt) zu entwickeln.

Das Flatterer-Add-On ist jetzt in der Version 1.4 verfügbar und ist hauptsächlich für die Bearbeitung von Gehäusen gedacht, aber natürlich können auch andere Teile oder Schablonen (z.B. für Handfräsen mit Kopierring), die sich für die Bearbeitung mit einem Lasercutter oder einer Fräse eignen, bearbeitet werden.

Das Plugin packt die Linienzüge möglichst platzsparend in den Arbeitsraum des Lasercutters, erzeugt Schnitt- und Gravierlinienzüge, berechnet die Schnittbreite des Lasers (Kerf-Kompensation), hilft beim Einstellen der Szene in Blender auf Millimeter und kann Solidify-Modifier für das 3D-Modell hinzufügen.

(Bild: stuvel.eu)

Die Grenzen liegen dort, wo die Objekte in Blender nicht für die 2D-CNC-Fertigung geeignet sind, da ein automatischer "Slicer", wie ihn Blender-CAM bietet, nicht im Funktionsumfang enthalten ist. Der Designer muss hier also schon bei der Konstruktion an die gewünschte Fertigungstechnik denken und "flach", also in einer Hauptebene konstruieren und dann für den 3D-Effekt den Solidify-Modifier verwenden, dies hat auch den Vorteil das man schon schnell merkt, ob das Objekt so überhaupt auf einem Lasercutter gefertigt werden kann.

(caw)