WhatsApp will Nutzer nicht mehr drängeln – keine Datenweitergabe an Meta

Nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Verbraucherschutzbehörden hat sich WhatsApp zu mehr Optionen bei Änderungen seiner Nutzungsbedingungen bereiterklärt.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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WhatsApp hat sich gegenüber der EU-Kommission und dem Netzwerk der Mitgliedsstaaten für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz zu mehr Transparenz bei seinen Nutzungsbedingungen verpflichtet. Der zum Meta-Konzern gehörende Messaging-Dienst will demnach künftig geplante Änderungen an den Hausregeln besser erläutern und den Usern die Möglichkeit geben, Überarbeitungen genauso einfach abzulehnen wie ihnen zuzustimmen. Das US-Unternehmen will zudem klar erläutern, wann ein solches Nein dazu führt, dass die Nutzer den Chat-Service nicht mehr nutzen können.

Laut einer Kommissionsmitteilung bekräftigte WhatsApp ferner, dass personenbezogene Daten der Anwender nicht zu Werbezwecken an Dritte oder andere Meta-Unternehmen – einschließlich Facebook – weitergegeben werden. Europäische Datenschützer werfen WhatsApp seit Jahren Intransparenz beim Teilen von Daten mit Facebook und damit einer weiteren Konzernsparte vor. Zuletzt verhängte die irische Aufsichtsbehörde deswegen eine Strafe in Höhe von 225 Millionen Euro gegen den Messenger-Betreiber, die das Gericht der EU im Dezember bestätigte.

Das "Consumer Protection Cooperation Network" (CPC) der EU-Länder hatte WhatsApp im Januar 2022 und dann erneut im Juni nach einer Warnung des Europäischen Verbraucherdachverbands BEUC und acht seiner Mitglieder angeschrieben. Diese warfen dem Unternehmen unlautere Praktiken wie Nötigung bei der Aktualisierung seiner Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen vor. WhatsApp sicherte im Rahmen der seitdem stattgefundenen Gespräche auch zu, dass Nutzer Benachrichtigungen mit Update-Informationen ausblenden oder die Überprüfungen auf Updates aufschieben können.

EU-Justizkommissar Didier Reynders begrüßte die Zusagen: "Entscheidungen werden respektiert, anstatt bei Öffnung der App jedes Mal erneut nachzufragen." Verbraucher hätten "ein Recht darauf zu verstehen, womit sie sich einverstanden erklären und was dies konkret bedeutet". BEUC-Vizedirektorin Ursula Pachl bedauerte, dass die Behörden nur die gelbe Karte gezückt hätten: "WhatsApp hat seine Nutzer monatelang mit aggressiven und hartnäckigen Pop-up-Nachrichten bombardiert, um sie zu zwingen, die neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien zu akzeptieren." Diesen Betroffenen werde mit den Versprechen für die Zukunft keine Abhilfe geboten. Die "schwache Reaktion" sende zudem "ein sehr besorgniserregendes Signal" aus, dass Tech-Giganten ohne angemessene Strafe Verbraucherrechte verletzen könnten.

(olb)