Linux-Distribution: Experimentelle Unterstützung für Visionfive-2-SBC in DietPi

Die Unterstützung für RISC-V-Systeme wie dem Visionfive-2-Board ist noch recht dünn. Jetzt gesellt sich DietPi zu der Liste an verfügbaren Linux-Distributionen.

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(Bild: heise online)

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Die Linux-Unterstützung für RISC-V-Prozessoren ist noch in einer recht frühen Entwicklungsphase. Nun hat die Single-Board-Computer-Distribution (SBC) DietPi eine experimentelle Unterstützung für die Visionfive-2-Einplatinencomputer von Starfive nachgerüstet. Damit lässt sich jetzt eine zweite Distribution neben dem vor ein paar Tagen aktualisierten und angepassten Debian von Starfive nutzen – wenn auch mit einigen Einschränkungen.

Um DietPi auf dem Visionfive 2 zu verwenden, sollte zunächst die Firmware auf den aktuellen Stand gehievt werden. Das geht inzwischen deutlich einfacher als noch um den Jahreswechsel herum, als die sicherste Variante das Update via serieller Konsole und TFTP darstellte. Die Minimaldistribution in der sdcard.img-Datei aus dem Firmware-Github-Projekt zum Visionfive 2 lässt sich etwa mit balenaEtcher auf eine SD-Karte verfrachten. Das damit gestartete Board kann mit wenigen Befehlen die Firmware-Dateien u-boot-spl.bin.normal.out und visionfive2_fw_payload.img dann etwa von einem USB-Stick in die als Partition eingebundenen Flash-Speicherbereiche schreiben.

Interessierte können das experimentelle DietPi-Abbild DietPi_VisionFive2-RISC-V-Sid.7z von der DietPi-Download-Seite herunterladen und ebenfalls etwa mit balenaEtcher auf eine SD-Karte überspielen. Nach dem Einstecken der Karte in den Visionfive 2 sollte dieser davon direkt starten können.

Wie sehr am Anfang der Entwicklung auch DietPi noch steht, lässt sich an den Einschränkungen erahnen. Am Übelsten stößt sicherlich auf, dass das derzeitige DietPi-Image keine Konsole auf dem HDMI-Ausgang unterstützt. Der Zugriff muss etwa mittels SSH auf dem Ethernetanschluss oder mit serieller Konsole per UART-Adapter an der Pin-Leiste des Boards erfolgen. Die DietPi-Maintainer konzentrieren sich daher vorerst auf die headless nutzbaren Anwendungen, bis sie den HDMI-Support in den Kernel zurückbekommen, schreibt StephanStS im DietPi-Blog.

Im Blog-Beitrag findet sich eine kleine Liste an bereits funktionsfähigen Programmen – interessant ist etwa ein Eintrag, der auf X11 mit XRDP (ziemlich langsam) weist. Grafische Programmoberflächen sind daher auch bald nutzbar. Der Positivliste mit 19 Einträgen folgt eine längere Negativliste mit noch nicht funktionierenden Programmen, 41 an der Zahl. Das Projekt sucht noch weitere Tester, die bei der Weiterentwicklung in Form von Kommentaren in einem Github-Thread mithelfen können und wollen.

(dmk)