Oracles Datenbank 11gR2 ist fertig [Update]

Administratoren, Entwickler und Betreiber sollen mit Oracles neuer Datenbank 11gR2 Zeit und Geld sparen.

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Von
  • Christian Kirsch

In der heute vorgestellten Release 2 seiner Datenbank 11g konzentriert sich Oracle auf das Sparen. Sein Real Application Cluster (RAC) soll dank einer Technik namens "Grid Plug and Play" und durch Server-Pooling höhere Verfügbarkeit und leichtere Verwaltung für Grids bringen und dadurch die Kosten senken. Der gleichfalls angekündigte RAC One Node (PDF-Datei) erlaubt den Betrieb einer Datenbank auf einem einzelnen RAC-Knoten im Cluster. Die übliche RAC-Software kümmert sich darum, die Instanz beim Ausfall des Knotens auf einem anderen neu zu starten.

Verbesserungen bei der Kompression sollen die Ausgaben für Massenspeicher begrenzen, indem sie die Daten auf die Hälfte bis ein Viertel eindampfen. Durch Partitionierung lassen sich weniger häufig benutzt Daten, etwa aus vergangenen Jahren, auf langsamere und preiswertere Speichergeräte auslagern. Die Technik ist zwar nicht neu, Oracle will sie aber in 11gR2 verbessert und weitere Partitionierungsverfahren eingeführt haben.

Weitere Einsparungen soll das Vermeiden von Redundanzen bringen: Die Kombination aus RAC, Automatic Storage Management und dem Active Data Guard erlaubt es, dieselben Systeme beispielsweise als Spiegel und in der Produktion zu nutzen. Anderweitig nicht benötigte Ressourcen stellt die Software je nach Bedarf den Produktivsystemen zur Verfügung.

Erstmals soll es möglich sein, nicht nur Tabellen zur Laufzeit zu ändern, sondern auch den auf ihnen arbeitenden PL/SQL-Code, ohne eine separate Upgrade-Umgebung aufzubauen. Oracle nennt diese Technik "edition-based Redefinition". Das bedeutet im Wesentlichen, dass man innerhalb der Datenbank eine neue "Ausgabe" der Tabellen erzeugt. Ein VIEW zeigt jeder Anwendung die für sie relevante Version der Tabellen. Trigger synchronisieren die Änderungen im Datenbestand zwischen alter und neuer Version. Dadurch lassen sich beide Umgebungen gleichzeitig nutzen und Anwendungen ohne Unterbrechung umstellen.

[Update: Anders als ursprünglich gemeldet, ist nicht das Ändern von Tabellen zur Laufzeit eine Neuerung, sondern das Anpassen des PL/SQL-Codes.]

Administratoren erleichtert 11gR2 nach Angaben des Herstellers die Arbeit, indem es arbeitsintensive Aufgaben wie Speicher- und Storage-Management, Backup und Recovery sowie SQL-Tuning automatisch erledigt. Außerdem sollen "Ratgeber" (advisors) solche DBA-Aufgaben vereinfachen, die sich nicht vollständig automatisieren lassen – unter anderem Konfigurationsmanagement, das Einspielen von Patches, Indizierung und Partitionierung.

Ein Whitepaper (PDF) beschreibt die Neuerungen ausfĂĽhrlich. Im Oracle Technology Network steht 11gR2 fĂĽr Linux (32 und 64 Bit) zum Herunterladen zur VerfĂĽgung.

Siehe dazu auch:

(ck)