Android 14 bekommt eine Authentifizierungs-API für Passkeys

Die zweite Developer Preview von Android 14 bietet eine API zum Verwalten von Authentifizierungsmethoden und selektive Zugriffsrechte für Fotos.

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(Bild: Bk87/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Einen Monat nach der ersten Developer Preview ist nun die zweite Vorschauversion von Android 14 erschienen. Die Neuerungen zielen vor allem auf Security und Datenschutz. So führt die Developer Preview 2 den Credential Manager als Betriebssystem-API ein und bringt zusätzliche Rechteverwaltung für Fotos und Videos. Daneben lassen sich die regionalen Einstellungen feiner anpassen.

Außerdem hat das Team an der Performance gefeilt. Optimierungen bei der Speicherverwaltung sollen die von Apps im Hintergrund benötigten Ressourcen reduzieren. Kurz nachdem eine App inaktiv ist und als Cached-Prozess läuft, unterbindet Android die Hintergrundprozesse weitgehend.

Im April soll die Betaphase für Android 14 starten, und die Plattformstabilität steht im Juni an.

(Bild: Google)

Die zweite ist gleichzeitig die letzte geplante Developer Preview, die sich passend zum Namen in erster Linie an Entwicklerinnen und Entwickler richtet, die ihre Apps auf das kommende Release vorbereiten. Im April startet die Betaphase, und im Juni sollen das SDK Software Development Kit (SDK) und das Native Development Kit (NDK) mit dem Start der Platform-Stability-Phase fertig sein. Mit dem endgültigen Release von Android 14 ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre im August oder September zu rechnen.

Nachdem die erste Developer Preview bereits Security-Maßnahmen an Bord hatte, die vor allem Malware blockieren sollten, bringt die zweite Vorschauversion Ergänzungen für die Authentifizierung. Der Credential Manager wird fester Bestandteil des Betriebssystems. Er ermöglicht das Speichern und Verwalten der Anmeldeinformationen über unterschiedliche Credential Providers. Die API ermöglicht sowohl den Einsatz von Passwörtern als auch die zeitgemäße Anmeldung über Passkeys. Im Dezember 2022 hatte Google seinen Browser Chrome für Passkeys geöffnet.

Developer Preview 2 bringt sowohl Ergänzungen für die Credential-Manager-API als auch Anpassungen beim UI für die Auswahl des Accounts. Der Credential Manager wird der neue Standard für die Verwaltung der Anmeldeinformationen ab Android 4.4. Für ältere Versionen des Betriebssystems vor Android 14 existiert er als Jetpack-Library. Eine Einführung mit Codebeispielen zur Integration von Passkeys finden sich in einem Tutorial zum Credential Manager.

Developer Preview 2 führt einen neuen Dialog beim Zugriff auf Fotos oder Videos für Apps ein, die nicht den empfohlenen Weg über den in Android 13 gestarteten Photo Picker nutzen. User können nun nicht nur generell den Zugriff auf die Medien ablehnen oder genehmigen, sondern einer App erlauben, nur auf manuell ausgewählte Fotos beziehungsweise Videos zuzugreifen. Auf API-Ebene kennt Android 14 dafür die neue Permission READ_MEDIA_VISUAL_USER_SELECTED im App-Manifest.

Android 14 erlaubt den selektiven Zugriff auf Fotos.

(Bild: Google)

Die regionalen Einstellungen sind in Android 14 nicht mehr an feste Gebiete gekoppelt, sondern individuell konfigurierbar. User können die Temperatureinheit, den ersten Wochentag und die Darstellung von Zahlen ihren Vorlieben anpassen. Apps rufen die Einstellungen über neue Methoden wie getTemperatureUnit ab.

Außerdem gibt es das neue Event ACTION_LOCALE_CHANGED, über das Apps sich mittels BroadcastReceiver informieren lassen können, wenn jemand Änderungen an den Einstellungen vornimmt. Für Anwendungen, die die Anpassungen nicht verwenden, gelten weiterhin die Vorgaben des gewählten Gebietsschemas.

Wer eigene Apps für Android 14 vorbereiten will, kann das Preview-Release von Android Studio Giraffe verwenden. Für die Google-Smartphones Pixel 7 Pro, Pixel 7, Pixel 6a, Pixel 6 Pro, Pixel 6, Pixel 5a 5G, Pixel 5, or Pixel 4a (5G) existieren System-Images. Daneben lassen sich Android-14-Apps auf dem Emulator in Android Studio starten.

Zum Testen der neuen Vorgaben lassen sich alle Änderungen, die Apps direkt betreffen, einzeln über ein Opt-in-Menü aktivieren. Das Android-Team nimmt noch Rückmeldungen zu den APIs entgegen, um sie potenziell bis zum Zeitpunkt der Plattformstabilität anzupassen, die vermutlich mit der Beta 3 im Juni erreicht ist.

(Bild: Google)

Weitere Neuerungen in der zweiten Developer Preview wie eine neue API für die Betreiber von App-Stores finden sich im Android-Developer-Blog. Eine umfassende Liste aller Neuerungen in Android 14 zeigt die Seite zur neuen Android-Version.

(rme)