Panne bei E-Mail-Service Gmail

Überlastete Router haben gestern dafür gesorgt, dass das Web-Interface von Googles E-Mail-Dienst Gmail für über eine Stunde nicht erreichbar war.

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Das Web-Interface von Googles E-Mail-Service Gmail ist am Dienstag zeitweise für Millionen Nutzer in aller Welt nicht mehr zugänglich gewesen. Erst am Dienstag gegen 22.30 Uhr MESZ habe der Dienst wieder voll funktioniert, teilt das Unternehmen in Mountain View mit. "Wir fühlen Euren Schmerz" schrieb Google-Direktor David Besbris im Gmail-Blog des Unternehmens. Gmail litt dem US-Fernsehsender CBS zufolge schon am Montag zeitweise unter Störungen.

Gmail wird von vielen Millionen Menschen weltweit benutzt und ist der weltweit drittgrößte E-Mail-Dienst nach Yahoo und Microsofts Hotmail. Probleme mit Gmail gab es bereits im Februar sowie im vergangenen Jahr im April, August und Oktober.

Zur Ursache des aktuellen Ausfalls schreibt Google, für Wartungsarbeiten seien einige Server vom Netz genommen worden. Das geschehe routinemäßig. Der Datenverkehr werde in solchen Fällen auf andere Server umgeleitet. Soweit bisher bekannt, sei aber die Last, die durch aktuelle Änderungen auf Request-Routern zur Verbesserung des Angebots entstanden war, größer als erwartet gewesen. Gegen 12.30 Pacific Time seien einige Router überlastet gewesen und hätten die Meldung ausgegeben, keine weiteren Daten mehr zu empfangen. Durch die dadurch erfolgte Umleitung des Datenverkehrs seien wiederum die verbliebenen Router innerhalb von Minuten ebenfalls überlastet worden.

Im Endeffekt sei das Gmail-Web-Interface für viele Nutzer nicht erreichbar gewesen, da ihre Anfragen nicht an den zuständigen Server weitergeleitet worden seien. IMAP/POP hingegen habe weiterhin funktioniert, da hierfür andere Router genutzt würden. Nachdem die Gmail-Techniker schnell informiert worden seien, hätten sie viele zusätzliche Router online gebracht, um die Kapazität zu erhöhen. Danach sei das Web-Interface wieder erreichbar gewesen.

Als Konsequenz aus der Panne hat Google nach eigenen Angaben bereits die Kapazität der Request-Router erhöht, um über die bisherige Spitzenlast hinaus Spielraum zu gewinnen. Außerdem wolle das Unternehmen daran arbeiten, dass sich künftig nicht mehr Fehler in einem Rechenzentrum auf ein anderes auswirken. Wenn viele Request-Router gleichzeitig überlastet seien, sollen sie künftig lediglich langsamer werden, anstatt Datenverkehr abzulehnen. (anw)