Statistik der Woche: Warum sich Nutzer von Social Media abwenden

Langweilig, unsicher und zeitintensiv: Unsere Infografik schlüsselt auf, warum Nutzer sozialen Netzwerken den Rücken kehren.

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Social Media
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • René Bocksch

Der Kurzvideo-Dienst TikTok kommt zurzeit nicht zur Ruhe: Wegen Datenschutzbedenken steht der Dienst, der vom chinesischen Konzern ByteDance kommt, aktuell in der Kritik. Dazu kommt der virale Hype um den technisch beeindruckenden, aber sozial fatalen Gesichtsfilter "Bold Glamour".

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Das geht an den Nutzerinnen und Nutzern nicht spurlos vorüber. Die aktuelle Statista-Infografik – gestützt auf eine Umfrage von Deloitte – zeigt, dass es vor allem die jüngeren und älteren Generationen sind, die sich von Social Media abwenden. Rund 18 Prozent der Befragten aus der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre haben angegeben, mindestens eine Plattform verlassen zu haben – vier Prozent verabschiedeten sich gleich von allen Netzwerken. In den Kohorten von 25 bis 54 nimmt der Anteil der Social-Media-Eremiten mit dem Alter ab. Personen von 45 bis 64 sind Instagram, Facebook und Co. der Umfrage zufolge am treuesten. Der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer, die allen Plattformen den Rücken gekehrt haben, war jedoch unter den 65- bis 75-Jährigen mit elf Prozent am höchsten.

Die Gründe für den Abschied von Social Media sind dabei vielfältig. Am häufigsten wurde allerdings der Inhalt der Apps als zu langweilig kritisiert (32 Prozent). 22 Prozent der Befragten haben eingesehen, zu viel Zeit in die Nutzung der Netzwerke zu investieren. Weitere 21 Prozent waren die Vielzahl der Falschmeldungen im Netz satt, damit einhergehen rund 14 Prozent, denen es mit der weiten Verbreitung von Verschwörungsmythen zu bunt wurde. Ebenfalls häufig genannt wurden Sorgen bezüglich der Datensicherheit (20 Prozent) und Privatsphäre (30 Prozent). Diese Aspekte sind immer wieder Diskussionsthema bei der Nutzung sozialer Netzwerke.

Dass ihre persönlichen Daten im Internet weitgehend sicher sind, glaubt dennoch die Mehrheit der Deutschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Vereins "Deutschland sicher im Netz" im Rahmen des Sicherheitsindex 2022. Demnach fühlen sich die befragten Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland deutlich sicherer als noch vor acht Jahren. 6,5 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer schätzen ihre persönlichen Daten im Internet als sehr sicher ein. Rund ein Viertel hält sie für sicher – 2014 waren es nur 15 Prozent. Auf der anderen Seite ist der Anteil der Befragten, die ihre Daten für weniger sicher oder sogar für unsicher halten, deutlich zurückgegangen. Waren es 2014 noch rund 47 Prozent, die eher zu "unsicher" tendierten, sind es in der aktuellen Befragung nur noch rund 31 Prozent.

Das Vertrauen der Deutschen in die Datensicherheit kommt jedoch unbegründet. Zwar sind die Verbraucherinnen und Verbraucher immer besser hinsichtlich Datenschutzes aufgeklärt, dennoch werden die Methoden der Betrüger:innen auch effektiver. Die Anzahl der Cybercrime-Vorfälle in Deutschland steigt. Zudem sind verschiedene Online-Unternehmen häufig von Datenlecks betroffen.

(jle)