Google bietet Europäern Mitsprache bei Buchdigitalisierung an

Der Internetdienstleister hat sich laut einem Zeitungsbericht in einem Brief an 16 europäische Verlage gewandt. Darin bietet Google unter anderem an, sich mit ihnen zu beraten, bevor europäische Bücher in die digitale Bibliothek aufgenommen werden.

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Der Internetdienstleister Google bietet europäischen Verlagen an, zwei nicht-amerikanische Vertreter in die Führung der Registrierstelle aufzunehmen, die die Einigung im Streit um Buchdigitalisierungen umsetzen wird. Das geht aus einem Brief Googles an 16 europäische Verlage hervor, der der Financial Times nach eigenen Angaben vorliegt. Außerdem wolle sich das Unternehmen mit europäischen Verlagen beraten, bevor ihre Bücher in die digitale Bibliothek aufgenommen werden.

Eine Ende 2008 zwischen Google und US-amerikanischen Autoren und Verlegern erzielte Einigung, das "Google Book Settlement", sieht vor, dass Google auch Copyright-geschützte Bücher für die Online-Suche ins Netz stellen darf. Die im vergangenen Oktober geschlossene Vereinbarung muss am 7. Oktober noch von einem New Yorker Gericht genehmigt werden. Zudem hat das US-Justizministerium eine Untersuchung der Wettbewerbsfolgen eröffnet.

Die EU-Kommission will sich heute und morgen in einem Austausch mit Experten mit den Folgen der von Google betriebenen Digitalisierung urheberrechtlich geschützter Bücher auf Europa befassen. In Deutschland stieß die Einigung auf massive Kritik. Unter anderem formulierte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) in einem Schrifsatz an das Gericht die Bedenken der Bundesregierung. Auf Vorwürfe aus Deutschland, dass das Settlement gegen Urheberrechte in anderen Ländern verstößt, geht Googles Brief laut dem Bericht nicht ein. (anw)