Bitcoin steigt auf höchsten Stand seit neun Monaten

Beflügelt die aktuelle Bankenkrise den Bitcoin und die anderen Kryptowährungen? Nach Kursschwäche in der vergangenen Woche geht es wieder rasant bergauf.

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(Bild: Shutterstock)

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Der Kryptomarkt hat am Freitag trotz angespannter Börsenstimmung weiter zugelegt. Der Bitcoin als nach Marktwert größte Kryptowährung stieg auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 27.025 US-Dollar, aktuell liegt der Preis im Schnitt bei rund 26.500 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Juni 2022. Seit Wochenbeginn hat der Kurs um rund ein Viertel zugelegt. Auch andere Kryptowerte wie Ether legten am Ende einer turbulenten Woche zu. Der Marktwert aller knapp 23.000 Kryptowährungen betrug etwa 1,14 Billionen Dollar.

Noch vergangene Woche war der Bitcoin zeitweise unter 20.000 US-Dollar gerutscht. Unter anderem könnte der Zusammenbruch der US-Bank Silvergate die Kryptomärkte zunächst belastet haben, weil diese Bank ein zentraler Dienstleister zahlreicher großer US-Kryptofirmen wie etwa Coinbase war. Darauf folgte die Insolvenz der Silicon Valley Bank, die insbesondere als Finanzierer des US-Startups-Ökosystems bedeutend war. Obwohl die US-Regierung vergangenes Wochenende erklärte, für die Einlagen bei der Silicon Valley Bank vollständig aufzukommen, folgten der Pleite Schockwellen durch die Bankenbranche weltweit. So musste etwa die Großbank Credit Suisse von der Schweizer Notenbank mit einer Kreditlinie von 50 Milliarden Franken gestützt werden, in den USA gab es zuletzt eine 30 Milliarden US-Dollar schwere Rettungsaktion für die die First Republic Bank.

Manche Beobachter gehen davon aus, dass gerade dieses Bankenbeben den außerhalb des traditionellen Finanzsystems stehenden Kryptowährungen neue Attraktivität verleiht. Unterstützung erhielten Bitcoin und Co. zuletzt möglicherweise auch von den deutlich gesunkenen Kapitalmarktzinsen, die auch am Freitag nachgaben. "Als Zünglein an der Waage fungiert die Aussicht auf eine in Zukunft behutsamere Geldpolitik der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks", sagte Analyst Timo Emden der dpa.

Aufgrund der Probleme im Bankensektor sind auch die Zinserwartungen an die Zentralbanken erheblich gesunken, was die Marktzinsen gedrückt hat. In den USA sind sogar Spekulationen aufgekommen, die amerikanische Notenbank Fed könnte im späteren Jahresverlauf mit Zinssenkungen beginnen. Auch das hat zum allgemeinen Renditerückgang beigetragen. Niedrigere Zinsen kommen riskanten Anlageklasse wie Kryptowährungen in der Regel zugute, weil sichere Anlagen wie Staatsanleihen dann weniger Zinsen abwerfen.

(axk)